Wie sinnvoll ist Sparsamkeit tatsächlich?

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Die Sparquote: Heilige Kennzahl auf dem Weg in die finanzielle Freiheit

Sparen ist wichtig. Wer am Ende des Monats kein Geld über hat, der kann auch nichts investieren. Und je mehr man über hat, desto mehr kann man investieren. Das ganze Spiel dann über viele Jahre und man ist der finanziellen Freiheit ein gehöriges Stück näher.

Ich denke auf dieses Fundament für den Vermögensaufbau können wir uns alle einigen. Sparen ist von ungemeiner Wichtigkeit für den langen Weg zur finanziellen Unabhängigkeit. Doch ist Sparsamkeit tatsächlich die wichtigste Eigenschaft für den Finanzpiraten?

In einem Post, gefühlte Ewigkeit her, bezeichnete ich die Sparquote als die wichtigste Kennzahl für’s Fyou Money. Die Gründe liegen auf der Hand:

  • Die Sparquote hängt unmittelbar mit der Investitionsquote zusammen.
  • Die Sparquote lässt sich vergleichsweise schnell adjustieren und hat einen großen Impact.
  • Die Sparquote ist eine relative Kennzahl. Steigt das Einkommen, steigt die Sparrate.
  • Eine hohe Sparquote lehrt Disziplin, ist einfach zu kontrollieren und bietet Orientierung.

Sparen ist also der Schlüssel zum Erfolg, oder?

Advent, Advent das Konto brennt

Der Kult ums Sparen

Für immer mehr Menschen scheint Sparen aber mehr als ein Mittel zur Steigerung des Investitionsvolumens zu sein. Sparen wird zur Lebensphilosophie erhoben. Ob dem Ganzen letztlich der Stempel „Sparsamkeit“, „Minimalismus“ oder „Frugalismus“ aufgedrückt wird, ist eigentlich egal. Denn die Grundaussage bleibt immer ähnlich: „Weniger ist Mehr“.

Wir leben in einer Überfluss-Gesellschaft und haben mehr als wir brauchen. Längst ist es daher nicht mehr die Kunst mehr und mehr zu akquirieren, sondern gekonnt zu verzichten. Am Ende, so das Versprechen, macht uns ein einfaches und sparsames Leben glücklicher.

Viele Prediger des Minimalismus sind durch ein erhöhtes Mitteilungsbedürfnis geprägt. Stets müssen sie den Konsumsklaven von ihrem reinen Glück berichten. Wie lecker doch Bohnen mit Reis schmecken. Und das sie ihr Auto gar nicht mehr missen. Und hast du eigentlich eine Ahnung wie schön die Uckermark ist? Wer will da schon nach Thailand? Und eigentlich haben sie ja noch immer viiiiel zu viel und planen eine weitere Entschlankung ihres Lebens.

Minimalismus scheint sich nicht auf die Kommunikation auszuwirken. Vor allem macht es mich allerdings auch immer stutzig. Wenn es dich so erfüllt, warum musst du es dir fast täglich wieder ins Gedächtnis rufen und uns alle belehren? Ach ja, das ist quasi selbstlose Nächstenliebe gegenüber den verblendeten Konsumisten.

Sparen ist das falsche Mindset

Okay, das ist jetzt vielleicht etwas offensiv. Denn Sparsamkeit ist sicherlich keine schlechte Eigenschaft. Wie oben erwähnt, geht ohne Sparsamkeit in finanziellen Dingen gar nichts.

Doch wer Minimalismus zum bestimmenden Faktor in seinem/ihrem Mindset macht, der beschränkt sich enorm. Weniger ist meiner Meinung nur dann Mehr, wenn es Freiräume für andere (wichtige) Dinge schafft.

Beim Lesen durch die verschiedensten Seiten, bekommt man das Gefühl, Sparen sei der einzige wirkliche Hebel im Zug zur finanziellen Freiheit. Am Hauptbahnhof „Finanzglück“ kommen wir umso schneller an, desto weiter wir die Sparquote erhöhen. Sicher, daneben gibt es noch die Rendite der Finanzanlage. Aber die ist eher ein Knopf als ein Hebel. Sobald man sich endlich vom Sparbuch verabschiedet hat, wird man (einige früher, andere später) feststellen, dass man sich mit der Marktrendite langfristig zufriedengeben kann und sollte. Hier ist also kaum noch Spielraum vorhanden.

Ein potenzieller Hebel wäre sicherlich das Einkommen. Die Hebelkraft ist hier in der Natur der Sache sogar stärker als bei der Sparquote. Dennoch wird sie selten näher betrachten. Warum?

Zunächst einmal ist das Einkommen nicht so schnell adjustierbar wie die Sparquote. Karriere ist nun mal eng mit Zeit verknüpft. Und Menschen möchten gerne schnelle Erfolge sehen. Eine Anpassung der Sparquote sehe ich bereits nächsten Monat auf dem Bankkonto.

Dazu kommt, dass wir gerade in Deutschland noch eine Tabuisierung von Karrieren vorfinden. Sparsamkeit ist eine Tugend, Karriere machen ist oberflächlich. Dabei ist die Arbeit an einer Einkommenssteigerung ebenso ein langfristiges Investment wie der Vermögensaufbau. Nur eben deutlicher aktiver. Und das mag den ganzen Unterschied ausmachen.

Ich glaube es ist keineswegs vermessen zu sagen, dass es für mindestens dreiviertel der unter 50 Jährigen unter uns (aber auch Vielen über 50 Jährigen) ohne weiteres möglich wäre, ihr Einkommen in den nächsten 5 bis 10 Jahren deutlich zu steigern. Ohne dabei gleich zum Workaholic zu mutieren. Doch auch diese Rendite wird nur abgreifen, wer heute investiert ist. Dieses Investment kann dabei verschiedenste Gestalten annehmen: Ausbildung, Fortbildung, eine Stunde länger im Büro oder der Aufbau des eigenen Unternehmens.

Alle diese Dinge sind aktiv und daher für die meisten nicht ansatzweise so attraktiv wie ein Investment in ETFs und die Huldigung von trockenem Brot statt Nutella, weil #frugal. Wenn also häufig von „Berserkersparen“ und hartem Verzicht die Rede ist, wählt man eigentlich oft den einfacheren Weg. Denn ein bisschen von dem was ich bereits habe, erst morgen anstatt heute auszugeben, ist leichter, als nach noch mehr zu streben.

Sparen hat ein geringeres Potenzial

Gerade Aktionäre sagen häufig Platitüden wie: „Eine Aktie kann maximal 100% im Wert sinken aber nach oben ist alles offen.“ Da ist was dran. Und für’s Sparen ist gilt das ebenso. Vielleicht schaffst du es deine Sparquote von 10%, über 20% auf bis zu fantastischen 50% zu erhöhen. Doch irgendwann ist Schluss. Der Grenznutzen von jedem ersparten Euro nimmt ab. Ein einfaches ökonomisches Konzept. Der erste gesparte Euro tut dir nicht weh, der 100ste bereitet dir Freude, weil dir deine Minimalisten-Gang stolz zunickt aber ab einer gewissen Grenze geht jeder weitere gesparte Euro mit Verzicht einher. Freude heute wird in die weite Ferne verschoben.

Ein Fokus auf das Einkommen passt ebenfalls in diesen halbgaren Vergleich. Nach oben ist prinzipiell alles offen. Ein Investment heute wird sich nicht sofort auszahlen. Vielleicht gibt es Rückschläge. Aber dauerhaft kann das Einkommen beträchtlich gesteigert werden. Wer schnelle Erfolge will, kann mit einem Nebenjob oder der Generierung von Nebeneinkünften (abseits vom Portfolio) beginnen.

Das Mindset des Sparens

Es ist sicherlich auch eine Typ-Sache, aber für mich klingt der volle Fokus auf Sparen nach dem Vermeiden von Übeln statt der Suche nach Chancen. Es ist die Suche nach Glück durch die Abwendung von Unglück. Doch reicht das?

Für mich erscheint dies zu kurz gegriffen. Sparsamkeit an der richtigen Stelle ist eine notwendige Tugend und kein tragfähiges Glückskonzept. Minimalismus und Frugalismus ist ein löchriges Wertekonzept. Es sagt viel darüber aus, was du NICHT benötigst zum glücklich sein. Es kann potenziell falschem Glück durch kopflosen Konsum vorbeugen. Doch Glück schaffen kann es nur begrenzt.

Minimalismus ist ein beschränkendes Mindset. Ein Fokus auf (persönliches) Wachstum bringt dauerhaft eine höhere Rendite ein. Wer sich nur damit beschäftigt, wie man mehr sparen kann und Unglück durch Übermaß vermeiden kann, der verliert vielleicht dauerhaft das Auge für Wachstumschancen.

Ein gewisser Minimalismus im Alltag hat für mich eine absolute Daseinsberechtigung. Allerdings nur wenn er Kopilot bleibt. Mein Haupttreiber muss die Beschäftigung mit eigenen Werten sein und daraus abgeleiteten Zielen. Der Minimalismus kann mir dann helfen, überflüssige Dinge loszuwerden, um mein Fokus zu schärfen. Nicht andersherum.

Cheers.

Liebe Leser, ich freue mich riesig über eure Kommentare. Leider scheint meine Kommentarfunktion hin und wieder nicht zu funktionieren. Ich arbeite „mit Hochdruck“ an einer Lösung (wollte ich schon immer mal sagen). Als Übergangslösung scheint es besser zu funktionieren, wenn ihr die Email-Adresse weglässt! Besten Dank.

26 Kommentare

  1. Ich habe mich im Job jahrelang stetig hochgearbeitet und zeitweise immer wieder zusätzlich noch durch Nebentätigkeiten verdient. An der Schwelle, an der es drohte zu anstrengend, im Sinne von „der Job bestimmt mein Leben“ habe ich Halt gemacht. Gleichzeitig habe ich früh angefangen mit Begeisterung zu sparen und zu investieren. Heute reicht es für mehrere Urlaub im Jahr in der Uckermark UND in Thailand. Zu keinem Zeitpunkt habe ich ein minimalistisches oder frugales Leben geführt.
    Alles wird gut!
    Gruß
    Vincent

    • Hey Vincent,
      das kann ich gut nachvollziehen. An einem gewissen Punkt muss man sich die Frage stellen: „Was ist mehr wert: Das zusätzliche Gehalt oder meine Zeit und Nerven?“ Das kann nur jeder für sich selber entscheiden. Oftmals ist der Mittelweg die beste Wahl, denke ich.

      Ich bin übrigens der Uckermark ebenfalls nicht abgeneigt. Ich radwandere sehr gerne.

      Beste Grüße
      Pascal

  2. Gute Gedanken. Scheinbar hast Du den heutigen Tim gelesen? Er sagte ja er hat noch viel zu viel Kleidung im Schrank (bei seinen 3 Shirts und 3 Socken 🙂 ). Ich weiß nicht so recht ob ein „minimalistisches Leben“ so viel Glücklicher macht oder gar erstrebenswert ist.

    • Hi Gurki,

      ohne meinen täglichen Tim gehe ich nicht aus dem Hause! Die Gefahr eines Spontankaufes wäre mir zu hoch.
      Ne, Quatsch beiseite. Wenn er damit glücklich ist, freue ich mich für ihn. Doch Belehrungen für ein Extrem sind fehl am Platze. Nicht jeder wird auf die gleiche Art und Weise glücklich.

      Beste Grüße
      Pascal

  3. „Der Grenznutzen von jedem ersparten Euro nimmt ab.“

    Da würde ich dir widersprechen. Der Grenznutzen gilt für Wasser in der Wüste. Beim Sparen, gibt es schon einen großen Nutzen – vielleicht bis zu einer Sparquote von 15-20%. Auch abhängig vom absoluten Einkommen. Sparquoten von 50% aufwärts sind häufig auch nur temporär. Mit einer Familie wird es schon schwerer.

    Trotzdem – und da bin ich voll bei dir – sollte man nicht vergessen, das Leben zu genießen. Und das kostet eben auch mal Geld (feiern, Urlaub etc.)

    Viele Grüße
    Felix

    • Hi Felix,

      danke für deinen Kommentar!

      Ich denke der Grenznutzen beschreibt beim Sparen (für mich zumindestens) ein umgedrehtes „U“. Anfänglich macht jeder ersparte Euro extrem viel her. Letztlich wäre es gar töricht überhaupt nicht (bzw. zu wenig) zu sparen. Dazu kommt, dass ich mich am Anfang nicht einschränken muss um zu sparen. Auch bei steigenden Sparraten, leide ich ich nicht sonderlich. Ich brauche kein Auto, keine Luxus-Klamotten und einen 4k TV habe ich auch nicht. Doch an einem bestimmten Punkt ist ein Schwellenwert erreicht. Ab hier ist der Grenznutzen für mich abnehmend. Der Vorteil der höheren Investitionsquote kann meine Einschränkungen im Alltag nicht mehr aufwiegen. Ich möchte mir nicht den Urlaub und das Bier am Wochenende verbieten.

      Aber du hast auch Recht: Das Urteil ist sehr pauschal und der Schwellenwert wird von Person zu Person unterschiedlich sein.

      Beste Grüße
      Pascal

  4. Ich halte nicht so viel von der Sparquote. Entscheidend sind die monatlichen Ausgaben und das Einkommen. Wer 4000 netto hat und 50% Sparqote hat, kann sich freuen. Schulterklopfer für das gute Einkommen. Wer 1500 verdient und 20% spart, lebt trotz geringer Sparquote sparsamer und hat auch ein Lob verdient. Jeder kann sein Einkommen erhöhen, aber nicht beliebig viel. Das ist sehr branchen-, qualifikations- und auch charakterabhängig. Ich kann verstehen, dass man sich dann auf die Ausgaben fokussiert. Wer sparsam lebt und sich trotzdem fühlt wie ein König, ist besser dran als jemand, der trotz hohem Einkommen jammert. Am besten hat man natürlich eine gesunde Mischung aus gutem Einkommen/genügsamem Konsumverhalten.

    • Hi Jenny,

      sehr gesunde Ansichten! Klar ist auch eine Sparquote immer relativ zu sehen.
      Ich finde gut, dass du die Persönlichkeit mit ins Kalkül ziehst. Letztlich ist es nämlich immer auch ansichtssache ob eine hohe Sparrate einschränkt oder nicht. Der eine ist mit 500 Euro im Monat zufrieden, der andere kommt damit nicht klar.

      Beste Grüße
      Pascal

  5. Schöne Gedankengänge. Kontrovers… das macht es sehr interessant! Der entscheidende Satz für mich war „Weniger ist dann Mehr, wenn es Freiräume für andere Dinge schafft“. Da kommt meine Unterschrift drunter. So ist es und nicht anders. Wenn ich spare, auf etwas verzichte und dabei unglücklich bin, hilft mir die ganze Kohle gar nichts. Ich kaufe mir kein großes Auto weil ich damit rein gar nichts verbinde. Es ist mir einfach nicht wichtig. Also lasse ich es gleich. Aber das mache ich nicht aus monetären Aspekten heraus. Ich mache es, weil ich keinen Bock habe. Dass ich dadurch Geld spare, ist ein schöner Nebeneffekt.

    • Hi Sascha,
      absolut. Sparen um des Sparens Willen macht für mich wenig Sinn. Interessant wird es, sobald ich mir durch den Vermögensaufbau neue Freiräume schaffen. Das sehe ich als sinnvolles Ziel an.

      Beste Grüße
      Pascal

  6. Toller Artikel!

    Habe heute Früh einen neuen CD-Player bestellt, obwohl man auch ohne Musik leben kann. Und dann sogar noch alle CDs gebraucht bei Ebay verticken könnte.

    Und das, bevor ich den Artikel gelesen habe. Alles richtig gemacht! 😉

    Leben und leben lassen.
    Gruß
    Carlos

    • Hi Carlos,

      das war ein gewagter Kauf, da hast du dir mal ordentlich etwas gegönnt. Gut so!
      Freut mich zu sehen, dass noch jemand so retro unterwegs ist mit CD-Player 😉

      Beste Grüße Pascal

  7. Hallo Pascal,
    welche Finanzblogs liest du denn so? Es gibt noch andere (Finanz-)Blogs da draußen neben Tim, dem Couponschneider oder Frugalisten. Und diese anderen Finanzblogger schreiben schon auch über die Stellschraube „Einkommen“. Über eine gute Aus- oder Weiterbildung. Über mögliche Nebenjobs. Über Karriere machen, Gehaltserhöhung verlangen oder auf eine neue, besser bezahlte Stelle wechseln.

    Und so wie es Leute gibt die sagen „den und den Standard brauche ich einfach“ oder „den oder den Luxus gönne ich mir einfach (dauerhaft)“ so habe ich für mich entschieden dass ich nicht die große Karriere machen will. Und auch keine Nebenjobs annehmen will. Mein Job ist ziemlich gut bezahlt. Ich genieße es, jeden 2. Freitag frei zu haben (90% Stelle, habe ich nach einiger Zeit so eingerichtet). Die „gewonnene“ freie Zeit mit einem Nebenjob zu füllen – nein Danke.
    Mein Luxus ist freie Zeit.

    Grüße,
    Julia (Finanzblogleserin)

    • Hi Julia,

      in der Tat war die gedankliche Auswahl der Blogs recht einseitig 🙂

      Mein Punkt war auch nicht, die Vorteile eine Turbo-Karriere zu propagieren. Das liegt mir fern. Vielmehr kritisiere ich den eintönigen Spar-Fokus. Im Prinzip hast du es doch genau so gemacht, wie es für dich richtig ist. Dein Gehalt erhöht und dir dann mehr Freiheiten genommen, bevor die Waage zwischen „Mehr Geld“ und „Weniger Zeit“ zu kippen drohte. Wann dieses Verhältnis ins Ungleichgewicht kippt, das kann nur jeder selber entscheiden.

      Danke für deine Perspektive
      Pascal

  8. Hi ming Jung,
    ein gelungener Artikel eines schöpferischen, kreativen Geistes. Man ist grundsätzlich experimentierfreudig und aufnahmebereit für neue Ideen und Konzepte, überprüft diese und zieht seine persönlichen Lehren aus den jeweiligen Erfahrungen. Die Auseinandersetzung mit Themen wie Minimalismus, Frugalismus und Konsumwahn macht sicher Spaß und bringt einen persönlich in Teilbereichen weiter, bei manchen Protagonisten hat sich daraus aber ein ideenverhaftetes Denken entwickelt, welches den Verstand lähmt, Fortschritt blockiert und einen kreativen Entfaltungsprozess untergräbt.
    Im Allgemeinen glaube ich jedoch, dass die meisten Erstsemester der Fyou-Academy auf dem richtigen Weg sind. Man ist gerne Gasthörer bei etablierten Professoren wie Kommer, Bogle und Finanzwesir. Manche versprechen sich eine Abkürzung durch Tutorials bei Jubelpersern wie Petkov, Statistikern wie Wolfram und Livermore-Anhänger Betschinger. Das ist die Reise, Fehler werden gemacht, am Ende jedoch zum Examen erscheint einem die individuelle wahre Lehre.
    Wie aufregend dieser Prozess und die Academy ist nur ein kleiner Teilbereich in der school of life. Wie ein kranker Mann einst sagte : Bleibt neugierig und hungrig.
    Beste Grüße

    • Hi Bufumufu,

      deine Kommentare fallen mir immer positiv auf. Sehr schön geschrieben und oft ein Grund zum Schmunzeln.

      In der Sache stimme ich dir zu: Man probiert alles mal aus. Nur so lernen wir wirklich. Der Mensch lernt nur begrenzt aus den Fehlern anderer. Am besten lernen wir, indem wir uns selber mal aufs Gesicht packen 🙂
      Andererseits macht die Neugierde auf neue Konzepte und alternative Lebenseinstellungen sowie die Offenheit gegenüber diesen viel aus. Macht das Leben so sehr interessant.

      Beste Grüße
      Pascal

  9. Wow! Einer der besten Artikel, die ich seit langem gelesen habe. Gerade die Artikel von Herrn Schäfer drehen sich ja nur um Verzicht…

    Gerade die Gedankengänge mit dem Grenznutzen treffen es ganz gut.

    Meine Sparquote ist für viele in der Szene sehr schlecht. Aber ich kann immerhin über 1.000 EUR sparen. Wären es 1.500 würde mich das zu sehr einschränken. Ich betrinke mich halt am Wochenende gerne in der Disco oder gehe Skifahren. Das ist zwar alles nicht billig, aber ich muss eben nicht die ganze Zeit den viel gelobten Abend mit Freunden und ner Flasche Billigwein haben. In erster Linie lebe ich halt jetzt…

    • Hi Max,

      Danke dir!

      Über 1.000 EUR halte ich schon für eine stattliche Summe, die einen weit bringen kann.
      Und Recht hast du: Wenn das Sparen an die kleinen Freuden des Alltags geht, wären mir die Einschränkungen zu groß.
      Ich trinke lieber ein Craft-Bier in einer Bar als ein Plastikflaschen-Bier auf der Couch.

      Beste Grüße
      Pascal

  10. Mir ist die Sparquote ehrlich gesagt wurscht. Ich versuche einfach vernünftig genug Geld auf die Seite zu legen und wenn mir danach ist gönne ich mir auch einfach mal was. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Ich denk da auch viel eher in absoluten Euros statt in irgendwelchen Prozenten – auf Preisschildern oder dem Kontostand stehen ja auch keine %, sondern EUR.

    Sparquote ausrechnen und Wert vergleichen?
    Das klingt mir dann doch zu sehr nach „Schwanzvergleich der Finanzblogger“!
    Gut, hier können dann wenigstens auch Frauen mitmachen. Aber ich mag es bei solchen Vergleichen nicht andere danach weinen zu sehen… 😉

    • Hi Martin,

      etwas von Schwanzvergleich hat das schon. Häufig allerdings auch gegenüber sich selbst. Man will besser sein, als im letzten Monat. Ob das so sinnvoll ist, liegt immer am Einzelfall.

      Aber ich denke etwas gesunder Menschenverstand beim Geldausgeben macht auf Dauer gelassenener und niemand muss weinen 😉

      Beste Grüße
      Pascal

  11. Hey Pascal,

    das mit dem Berserker-Sparen ist mir bei meiner Money Challenge (http://denkfabrik.rocks/money-challenge/) aufgefallen. Ich spreche zwar an, dass es nicht das Ziel sein sollte, auf biegen und brechen zu sparen, sondern einen Zuwachs an Geld ohne Einschränkungen bringen. Tatsächlich sind die gesparten Euros aber vergleichsweise gering. Neue Einkommensströme sind deshalb sicher ein Möglichkeit an mehr Geld zu kommen. Aber das setzt Zeit und Tun voraus und ist damit schwerer zu erreichen.
    Ich würde sagen, dass ein Sparen im Ausmaß wie neue Einkommensmöglichkeiten größere Einschränkungen mit sich bringt.

    LG
    Johannes

    • Hi Johannes,

      das macht für mich Sinn. Wenn man an beiden Stellschrauben gleichzeitig dreht, kommt man schneller und mit weniger Einschränkungen zum Ziel.
      Aber klar, wie du richtig meinst, erfordert die Erhöhung des Einkommens mehr Zeit und Kraft. Schnellere Ergebnisse liefert das Sparen. Am Ende ist wahrscheinlich ein Mittelweg am effektivsten.

      Beste Grüße
      Pascal

  12. Hi Pascal,

    interessanter Ansatz. Sparsamkeit an sich ist auch für mich nicht das absolute Ziel meines Lebens. Es ist eines der Prinzipien unter vielen, die mich auf meinem Weg begleiten Richtung finanzielle Unabhängigkeit. Bei mir war es so, dass ich im Nachhinein erkannt habe, dass Minimalismus meine Lebenswerte unterstützt. Sehr wichtig empfinde ich, dass man mit der richtigen Absicht seine persönlichen Ziele verfolgt. Deswegen halte ich viel von Authentizität und Integrität. Was sind deine Prinzipien auf dem Weg in deine finanzielle Unabhängigkeit / Gelassenheit 😉

    Viele Grüße
    Markus (MDFIRE2024)

  13. Hallo Pascal,
    Ein schöner Artikel! Ich glaube in der Tat, dass die Sparquote über-betont wird. Denn das reine Steigern der Sparquote durch Minimalismus bzw. Frugalismus mag ein schlechter Einsatz von Energie sein. Ich denke, dass zwei weitere Hebel berücksichtigt werden müssen:
    1) Erhöhen des Einkommens – die Erhöhung des Einkommens ist mit Effort im eigenen Beruf oder ggf. durch eine nebenberufliche, selbständige Tätigkeit jedenfalls möglich! Das zusätzliche Einkommen kann in eine erhöhte Sparquote investiert werden, doch zählt aus meiner Sicht mehr der Effekt in absoluten €, denn in % der Sparquote
    2) Richtig investieren – die schönste Sparquote ist sinnlos, wenn in ein Tagesgeldkonto zu 0% Zinsen investiert werden. Dies wird nur zu realem Vermögensverlust führen.
    Viele Grüße
    MFF

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