Mein eigener Beitrag zur Blogparade
Ende der Woche gab ich den Startschuss zur Blogparade unter dem Thema „Mein Weg in die finanzielle Freiheit – Warum bauen wir eigentlich Vermögen auf?“. In dieser Blogparade möchte ich von anderen Bloggern und Leser erfahren, wie sie zum Vermögensaufbau kamen, was sie dazu antreibt und vor allem, wie er sie schon vor dem Erreichen der finanziellen Freiheit im Alltag beeinflusst. Gilt bei der finanziellen Freiheit „Augen zu und durch bis zum Ziel!“ oder doch „der Weg ist das Ziel!“?
Gerne möchte ich heute auch meine eigenen Gedanken zum Thema beisteuern.
Mein Hintergrund
Eine gewisse Begeisterung für’s Finanzielle hatte ich eigentlich schon immer. Ich weiß noch wie ich mit meinem Großvater als Kind ein Brettspiel mit dem Namen „Das Börsenspiel“ von Ravensburger gespielt habe (ich glaube es wird nicht mehr produziert, könnte aber dieses Spiel gewesen sein). Das Spiel war unglaublich simpel: Es wurden nur vier Aktien gehandelt. Commerzbank, BP, Bayer und Salamander (wtf?). Durch das geschickte Kaufen von Anteilen und dem Ausspielen von Karten, konnte man die Kurse beeinflussen und am Ende als Sieger dastehen. Gut, die Funktionsweise der Börse lehrte Ravensburger nicht wirklich, doch eines nahm ich mit: Es fühlt sich toll an Geld zu gewinnen und verdammt scheiße, wenn es wieder abfließt. Als Kind war ich ein schlechter Verlierer…und mein Opa gewann meistens. Enkel-Bonus gab es nicht.
Bekam ich also durch meine Familie bereits eine gewisse Affinität zur Börse mitgegeben? Nein, überhaupt nicht. Wie das Börsenspiel in der Spielekiste gelandet ist, kann ich mir nicht erklären. Vielleicht dachten meine Großeltern, es wäre eine gute Abschreckung. Denn in meiner Familie besaß und besitzt niemand Aktien. Eine Ausnahme der Telekom-Aktie. Das liegt daran, dass mein Opa pensionierter Telekom-Mitarbeiter ist (ja, damals wurde man noch verbeamtet). Als Mitarbeiter bekamen sie die „Volksaktie“ etwas günstiger. Einziges Manko: Sie durften in der ersten Zeit nicht verkaufen. Als das dann möglich war, lag der Kurs schon im Keller. Seit dem erzählt mir mein Großvater, dass ich die Anteile eines Tages mal erben werde.
In meiner Familie herrscht die Ansicht, dass man sich Geld mit ehrlicher Arbeit verdienen sollte. Jahrzehntelang wurde SPD gewählt. Die Börse ist für sie eine Zockerbude, ein Casino und ein Tollhaus für Spekulanten, die sich auf Kosten der Steuerzahler ein frivoles Leben machen. Mit der Börse näher beschäftigt haben sie sich nie aber die einseitige Berichterstattung tut ihr übriges dazu.
Auf der anderen Seite war es, glücklicherweise, für meine Großeltern nie notwendig nebenher Vermögensaufbau zu betreiben. Mein Opa als Beamter und meine Oma zeitweise als Buchhalterin, hatten ein gutes Auskommen. Im Alter blieb eine üppige Pension/Rente, die zu einem glücklichen Leben mit Reisen und Geschenken für die Enkelkinder (*yay*) stets ausreichte.
Als ich dann davon erzählte, dass ich beabsichtige mein Erspartes anzulegen, und damit Aktien statt Sparbuch meine, traf das zunächst auf großes Unverständnis. Geradezu fahrlässig sei das. „Aber gut, der Bursche ist ja noch jung.“
In meinem Studium habe ich dann gelernt wie man Optionen hoch und runter rechnet. Außerdem, dass es auf effizienten Märkten eigentlich egal ist, welche Aktie man kauft. Eine Überrendite zu erzielen scheint, beim Blick aus dem Elfenbeinturm, aussichtslos. Der Versuch wäre irrational. Doch wie man letztlich wissenschaftlich korrekt ein Vermögen aufbaut, das zu Lehren war nicht Aufgabe der Universität…
Die Anfänge
Mit dem Berufseinstieg begann ich mich erstmals für die Finanzanlage zu interessieren. Viele meiner Freunde haben sich von den ersten Gehältern was Schönes gegönnt. Auto, größere Wohnung, Heimkino. Für mich hatte das vielleicht nicht denselben Reiz, weil der Umbruch von Student zu Angestellter finanziell gefühlt nicht immens war. Klar, war es super jeden Monat Geld überwiesen zu bekommen. Mehr als ich je zuvor im Monat verdient hatte. Doch seit dem Abitur hatte ich eigentlich immer einen Nebenjob, eine Werkstudententätigkeit oder ein bezahltes Praktikum in den Semesterferien. Meine Ausgaben waren sehr gering. Ich wohnte günstig, machte günstig Unisport und das Bier in Studentenkneipen ist sehr bezahlbar. Ich war also in der glücklichen Situation nie am Ende des Geldes noch Monat übrig zu haben.
Fast zeitgleich mit dem Berufseinstieg lief eine kleine Versicherung aus, die meine Familie für mich als Kind abgeschlossen hatte. Ein kleiner Betrag, der mich während dem Start in mein Berufsleben unterstützen sollte. Ich war enorm dankbar für diese Geste. Der Versicherungsmann kam also zu ins Haus um alles weitere zu besprechen. Er offenbarte mir, dass ich mir dass Geld zwar auszahlen lassen könne, er das aber nicht für sinnvoll halte. Vielmehr müsse ich schon früh an meine Vorsorge denken und mit dem Vermögensaufbau beginnen. Klang vernünftig.
Er legte mir ein Produkt ans Herz, bei dem die eingezahlten Beiträge gesichert seien aber „nach oben alles möglich sei“. Mein Geld würde in „Qualitätsfonds“ angelegt. Diese hatten beeindruckende Performance-Historien. Allesamt über 20% Rendite in den letzten Jahren. Und hauseigene Experten würden die Finanzmärkte stets im Auge behalten, damit mein Geld in den besten Händen ist. Klang ebenfalls gut.
Doch etwas argwöhnisch war ich schon. Mein weltläufiger Finanzprofessor wiederholte immer „There is no free lunch!“. Wie konnte das also gehen, „Einlagen sicher aber nach oben alles möglich“? Und was kosten diese „Qualitätsfonds“? Der Versicherungsberater schien ob eines solchen tollen Angebots von den Fragen genervt. Die 5% Ausgabeaufschlag seien vollkommen üblich und nicht zu vermeiden. Aber bei der Performance würde das ja auch überhaupt nicht weiter ins Gewicht fallen. Ich bat um Bedenkzeit. Er war darüber verärgert. Gab beim Abschied noch zu bedenken, dass er meine Familie schon seit fast 20 Jahren absichere und nur die besten Absichten habe. Ja, das war dann auch das Ende der langjährigen Geschäftsbeziehung mit meiner Familie. Ich war verärgert. Vor allem aber über mich selber. Hätte er es etwas geschickter angestellt, ich hätte wahrscheinlich unterschrieben. So aber ließ ich mir das Geld auszahlen und schloss keine Versicherung ab.
Erste Investments
Mein Problem war allerdings noch immer nicht gelöst. Die ersten Monatsgehälter lagen nur wenig berührt auf dem Konto und ein kleines Sümmchen aus der Versicherung kam jetzt noch dazu. Insgesamt immer noch nicht besonders viel Geld. Aber es dort einfach auf dem Konto vor sich hinvegetieren zu sehen, stimmte mich dennoch traurig. Ich begann mich etwas mit der Börse zu beschäftigen. Ich hatte eigentlich ständig finanzen.net im Browser geöffnet um das Geschehen auf den Finanzmärkten live mitzuverfolgen. Es war aufregend. Ich eröffnete mein erstes Depot bei der DKB. Meine Eintrittskarte in die große Finanzwelt.
Am Anfang las ich jeden Scheiß, den ich unter die Finger bekommen konnte. Irgendwann meinte ich dann, dass die Ölpreise viiiiel zu sehr unterbewertet seien. Naja, also kaufte ich einen Energy ETC. Im Nachhinein pure Spekulation aber ich konnte dank dem Anstieg der Ölpreise meine ersten 400 Euro verdienen. Einfach so. Wahnsinn!
Ich beschloss jedoch, vernünftigerweise, meinen langfristigen Vermögensaufbau auf etwas fundiertere Beine zu stellen. Mir war durchaus bewusst, dass ich kein Finanzmagier mit Glaskugel war. Ich las das Buch „Simple Path to Wealth“ von JL Collins. Großartig geschrieben, gerade für den Einsteiger. Seine Abhandlungen zu Index-Fonds und Fyou Money begeisterten mich. Und vor allem: Das erste mal konnte ich mich wirklich hinter das zugrundelegende Argumentationskonstrukt stellen. Es machte Sinn. Es schien eigentlich zu einfach und langweilig, aber für mich war es das erste Konzept, welches langfristig Sinn machte.
Seitdem bin ich Index-Investor. Mit einer kleinen Spielzeugkiste an Einzeltiteln.
Mein Weg in die finanzielle Freiheit
Wenn ein Collins oder ein Bodo Schäfer von der finanziellen Freiheit sprechen, klingt das verlockend. Ein Zustand, in dem man nur das machen muss, was man will. Arbeiten gehen braucht man nicht mehr. Das Konzept faszinierte mich von Beginn an, ohne das es konkret der Grund für den Beginn meines Vermögensaufbaus gewesen wäre.
Ich hatte schließlich gerade erst angefangen zu arbeiten. Und tatsächlich mochte ich meine Arbeit. Die graue Theorien aus der Uni sollten mal etwas Praxisluft schnuppern. Dennoch ist der Gedanke, dass mir das Ganze 40 Jahre lang Spaß machen soll, schon erschreckend. Zumindest die Option, schon frühzeitig aufzuhören oder einer anderen Muße nachzugehen, ist wertvoll. Wie ich mir die finanzielle Freiheit in etwa vorstelle, dass habe ich in der Blogparade des Privatiers beantwortet.
Mein Fyou Money im Alltag
Die finanzielle Freiheit ist für mich also nicht das konkrete Ziel. Ich habe auch kein Zeitpunkt im Leben, an dem ich mir fest vorgenommen habe, sie zu erreichen. Das geht auch gar nicht so ohne Weiteres. Wer hat heutzutage schon ein dermaßen kalkulierbares (langweiliges?) Leben?
Wie schon öfter angeklungen ist, behaupte ich auch, dass die finanzielle Freiheit als alleinstehendes Ziel, eine leere Hülle ist. Es ist ein beliebig unkonkreter Punkt in der Zukunft, in dem alle Sehnsüchte und Wünsche liegen. Doch das scheint mir zu kurz gegriffen. Die Freiheit nicht mehr Arbeiten zu müssen, fühlt das Leben nicht plötzlich mit Sinn und Freude. Freiraum muss immer auch sinnvoll ausgestaltet werden. Wer dies in der nötigen Nüchternheit betrachtet, sich seiner Werte bewusst ist und schon vor dem Erreichen der finanziellen Freiheit nach ihnen lebt, dem kann die gewonnene Freiheit dagegen enorm viel bringen.
Schon Lichtjahre vor Erreichen der finanziellen Freiheit, bereitet mir mein kleines Depot enorm viel Freude. Im Sinne des F*ck-You-Way-of-Life, gibt es mir den Mut zu Dingen, die ich ablehne „Fuck You“ zu sagen und schönen Dingen mit „Fuck Yeah!“ zu begegnen. Für mich bedeutet es vor allem erstmal eins: Gelassenheit.
Ich bin ein risiko-averser Mensch. Wobei, eigentlich bin ich ein risiko-agiler Mensch. Es gibt Bereiche im Leben, in denen ich bewusst bereit bin Risiken einzugehen. Das lässt sich aber leichter durchziehen, wenn das Risiko in anderen Bereichen abgefedert ist. Auf einen Job komplett angewiesen zu sein, weil sonst nächsten Monat der Gerichtsvollzieher vor der Tür stünde, würde mich zu sehr belasten. Dafür wäre ich zu sehr Waschlappen.
Das ist übrigens auch das Interessante an dem Risikoempfinden vieler Menschen. Wenn ich von Aktien und Co. erzähle, kommt häufig: „Okay, aber ein solches Risiko einzugehen muss man sich auch erstmal leisten können.“ Genau, andersherum! Ich kann es mir nicht leisten dieses Risiko nicht einzugehen. So sehr das Wort auch verunglimpft ist, es ist faktisch alternativlos. Durch das Vermeiden dieses Risikos, gehst du auf lange Sicht ein viel höheres Risiko ein.
Fazit
„Der Weg ist das Ziel“ beschreibt es in meinem Fall ganz gut. Finanzielle Freiheit? Vielleicht. Mal schauen. Wenn nicht, ist es auch nicht schlimm. Ich verspreche mir von ihr nicht viel mehr, als was ich in einem kleineren Maßstab schon Heute besitze: Finanzielle Gelassenheit.
Hi,
klasse Idee das mit der Blogparade. Dein letzter Artikel zur Motivation der finanziellen Freiheit hat mich auch schon fasziniert. Auch dein Hintergrund und deine Idee von finanzieller Freiheit finde ich interessant. Ich seh mir mal die Blogparade an. Vielleicht werde ich mich auch daran beteiligen.
Eine Frage habe ich noch. Wie motivierst du dich Tag für Tag, Woche für Woche, wenn du kein konkretes Ziel vor deinen Augen hast? Hast du Jahresziele, wie z.B. eine Sparquote oder Ähnliches?
Viele Grüße
Markus (MDFIRE2024)
Hi Markus,
danke für deinen Kommentar! Ich würde mich über deine Teilnahme freuen!
Zu deiner Frage mit der Motivation: Es ist schon richtig, ich habe keine konkrete Jahreszahl im Kopf für der Erreichung der finanziellen Freiheit. Auch gibt es bei mir keine feste Sparquote.
Wie bleibe ich dennoch auf Kurs? Nun zunächst habe ich mir etwas Zeit genommen, um meine Finanzen zu analysieren. Ich weiß also in etwa was ich jeden Monat sparen könnte. Das ist im Prinzip auch mein Anspruch an mich selbst. Mir fällt es selber nicht sonderlich schwer mich im Alltag zu disziplinieren, weil ich nicht zu Spontankäufen neige. Aber eine feste Quote wäre mir auch zu starr. Den einen Monat treibe ich es etwas bunter, den nächsten dagegen weniger.
Ich habe eine ungefähre Vorstellung wo ich finanziell in X und in Y Jahren stehen möchte. Doch unter Berücksichtigung der Börsenzyklen, ist mir auch klar, dass das keine Punktlandung wird. Ich tracke mein „Net Value“ in regelmäßigen Abständen. Die Entwicklung der Vergangenheit zu beobachten, reicht mir als Motivation für die Zukunft aus.
Wie hältst du das?
Beste Grüße
Pascal
Ach die liebe alte Telekom.
Es ist wirklich schade, was dort passiert ist und wie dieses eine Ereignis so stark die Anlegerkultur in Deutschland demoliert hat.
Auch meine Eltern haben Telekomaktien gekauft, weil man das einfach zu dem Zeitpunkt einfach so gemacht hat.
Es war einfach die Volksaktie, durch die viele gesagt haben, dass sie nie wieder an der Börse investieren, weil das alles viel zu risikoreich sei.
Dabei ist die Investition in eine einzelne Aktie natürlich ein enormes Risiko, das auch nach hinten losgehen kann.
Schöne Grüße
Dominik
Hi Dominik,
gebe dir absolut Recht. Allein eine Aktie als „Volksaktie“ anzupreisen, ist Schwachsinn und irreführend.
Am ehesten könnte man vielleicht einen ETF auf den DAX oder die 100 größten deutschen Firmen als „Volks-Fonds“ anbieten…
Beste Grüße
Pascal
Ich befasse mich seit gut 2 Jahren mit Finanzen. Da ich Naturwissenschaftler bin ging meine Vorbildung gegen Null. Mit dem Berufseinstieg wurde ich von einem sehr guten Freund, der Versicherungsvertreter ist auf meine Planung bzgl. Altersvorsorge in Kombination mit BU angesprochen. Wie ich heute weiß ein gelinde gesagt eher ungeeignetes Produkt für meine damals noch nicht existente Finanzstrategie. Stutzig machte mich auch, dass der Gute es nicht für nötig befand, dass ich mich vor dem Termin einlese. Schließlich sei er der Fachmann und ich hätte mit meinem „Chemiekram“ meinen eigenen fachspezifischen Schwerpunkt, in den sich Laien auch nicht einarbeiten würden.
Mal grundsätzlich: Der Vergleich hinkt, denn Finanzfragen gehen jeden etwas an. Man muss kein Studium belegen, aber Grundwissen ist Pflicht. Zudem rate ich Freundschaft und Geschäft zu trennen. Mir fiel es jedenfalls extrem schwer meinem Freund das Angebot auszuschlagen, nachdem er so viel Zeit in meine „Beratung“ gesteckt hat. Abgeschlossen habe ich jedenfalls nichts und wir sind weiterhin sehr gut befreundet 😉
Gut … im Zuge der eigenen Weiterbildung bzgl. Altersvorsorge, Versicherungen etc. war ich viel auf Youtube unterwegs, habe mir viele Interviews mit Mr. DAX angesehen. Auch wenn Dirk Müller viel gescholten ist durch seinen Fond und einige Ansichten streitbar sind, so hat er mir doch auch durch „Cashkurs“ erste gute und richtige Einblicke geliefert.
Ein weiterer Punkt, der mich in diese Richtung gelenkt hat war (muss ich zugeben) eine gewisse Unzufriedenheit in meinem ersten Job. Zu viel Routine und teils schwierige Mitarbeiter ließen mich doch um meine Motivation in den nächsten 45 Jahren bangen. Daher musste recherchiert werden was es abseits konservativer Wege für Möglichkeiten des Geldverdienens gibt. Die Akademikerlaufbahn schien aus damaliger Sicht jedenfalls nicht die vermutete Garantie für Zufriedenheit zu sein.
Jedenfalls stieß ich so auf Beiträge und Bücher vom Investmentpunk und dadurch auch auf den Aktien mit Kopf Kanal. Kolja hatte unterm Strich bisher den größten Einfluss auf mich und konsumiere noch immer relativ regelmäßig seine Inhalte. Also investiere ich nun regelmäßig in ETF und P2P, sehr unspektakulär und regelmäßig, wie die meisten hier.
An alle die, welche nicht motiviert sind etliche Jahre der Entbehrung auf sich zu nehmen, um irgendwann finanziell frei zu sein muss ich sagen, dass diese ominöse Summe X ziemlich uninteressant ist (zumindest für mich). Ich investiere gerade mal 23 Monate und es hat mir schon einiges gebracht. Zum Beispiel fasst man, wie in meinem Fall,mit einigen Tausend € im Rücken eher den Mut seinem Arbeitgeber zu kommunizieren, was man sich von einer Stelle verspricht, in welche Richtung man sich entwickeln möchte. Wir kamen bei meiner ersten Stelle nicht zur Einigung und ich habe die Konsequenz gezogen, sprich Vertrag auslaufen lassen, kurze
Weiterbildung und einen neuen Job angenommen. Im Nachgang muss ich sagen,
habe ich durch die interessanteren Aufgaben und die deutlich bessere Bezahlung (20% vom Netto mehr) die absolut richtige Entscheidung getroffen. Man ermöglicht sich durch das Sparen und Investieren also das Privileg seinem Arbeitgeber gegenüber auf Augenhöhe aufzutreten und dafür braucht es keine Million im Depot (auch wenn das langfristig das Ziel ist).
Hi J,
vielen Dank für’s Teilen deiner Story. Super interessant für mich!
Freut mich auch zu hören, dass du auf deinen Freund von der Versicherung weiterhin gut zu sprechen bist. Leider führen Finanzen ja des öfteren zum Zerbrechen von Freundschaften oder gar ganzen Familien. Daher würde ich einem Freund auch nie einen konkreten „Anlagetipp“ geben. Am Ende führt das bloß zu Ärger…
Interessant auch zu sehen, dass die üblichen Verdächtigen (Kolja, Investmentpunk, Mr. DAX) doch gerade für viele aus der jüngeren Generation die erste Anlaufstelle zum Thema Vermögensaufbau sind. Man kann im Einzelnen über diese Personen denken wie man mag, doch sie haben eine wichtige Aufgabe gut erledigt. Sie haben ein angestaubtes Thema aufgemöbelt und junge Menschen dafür begeistert, das ist aller Ehre wert.
Danke auch für deine Schilderungen zu deinem Job und wie dich dein Depot im Rücken selbstbewusster in Verhandlungen gehen lässt. Da liegen wir auf einer Wellenlänge und auf diese Geschichten hatte ich gehofft. Es zeigt doch sehr deutlich, wie bereits kleine Beträge auf der hohen Kante einen großen Unterschied ausmachen. Die Risiken, die du eingegangen bist, haben sich für dich letztlich ausgezahlt. Ohne den doppelten finanziellen Boden hättest du das vielleicht nicht gewagt. Sehr schön!
Beste Grüße
Pascal
Hallo Pascal,
genau so siehts aus. Ohne finanzielles Polster steht man sehr in der Abhängigkeit und läuft Gefahr sich unter Wert zu verkaufen.
Zu dem weiterhin guten Verhältnis zu meinem Kumpel kann ich nur sagen, dass es unsinnig ist die Versicherungsbranche grundsätzlich zu verteufeln. Die Deutschen sind leider zumeist nicht gewillt risikoreiche Investitionen einzugehen, selbst wenn man sie mit der Nase drauf stößt, und wenn man sich mit vermeintlich sichereren renditeschwachen Produkten wohler fühlt dann soll es eben so sein.
Jedenfalls finde ich es heuchlerisch die Versicherungsbranche einerseits zu verteufeln und andererseits P2P Kredite zu vergeben. Beide Branchen profitieren zumindest in Teilen von der finanziellen Bildungslücke der Gegenpartei.
Hi,
super Idee, das mit der Blogparade.
Ich werde versuchen auch einen Artikel dazu zu schreiben.
Mein Ziel ist es auch finanziell frei zu werden, aber nicht einfach um viel Geld zu besitzen oder ein geiles Auto zu haben. Mir geht es darum meine Zeit so einteilen zu können wie ich will und eventuell auch ortsunabhängig zu werden. Das bedeutet für mich aber nicht, dass ich wenn ich dieses Ziel erreicht habe aufhören möchte zu arbeiten, sondern nur an den Dingen arbeite, die mir auch Spaß machen. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.
Aber auch schon der Weg dahin gibt mir immer mehr Sicherheit und Freiheit.
Viele Grüße
Roland
Hi Roland,
der weite Weg kann auch an vielen schönen Dingen vorbei führen 🙂
Ich würde mich über deinen Beitrag sehr freuen!
Beste Grüße
Pascal
Hey Pascal,
Salamander 😀
Der Einblick in deine Vergangenheit ist interessant, dass werde ich in meinem Betrag auch aufgreifen. Es ist wichtig das Anzusprechen, weil man einen Einblick in die Erziehung, Probleme und Alternativen bekommt.
Ich sehe das wie du, und habe auch schon ähnlich in meinem Beitrag beim Privatier geschrieben: http://denkfabrik.rocks/finanzielle-freiheit-ist-ein-etappensieg/
Finanzielle Freiheit ist toll, aber was dann? Faul sein? Ständig Reisen? Wars das? Für mich nicht…aber wer weiß schon, wie es wirklich wäre? Wir können im Prinzip auch nur – vielleicht genauer, weil basierend auf unseren Werten – prognostizieren.
„Genau, andersherum! Ich kann es mir nicht leisten dieses Risiko nicht einzugehen.“
Da habe ich gleich an Kostolany gedacht 😉
Liebe Grüße
Johannes
Hi Johannes,
ein Beitrag von dir würde mich sehr freuen und bin gespannt was du zu berichten hast!
Stimmt, ein klassischer Kostolany: „Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muß spekulieren.“
Wobei ich naturgemäß meinen Vermögensaufbau von reiner Spekulation abgrenzen möchte
Beste Grüße
Pascal