Fyou Money – Eine Illusion?
Nun schreibe ich bereits seit geraumer Zeit über Fyou Money (meine Definition HIER). Mit der Zeit, neuen Artikeln und dem spannenden Austausch mit Lesern, komme ich ins Grübeln: „Ist Fyou Money tatsächlich so erstrebenswert?“ Oder ist es ein überbewertetes Konzept, eine leere Illusion?
Für mich persönlich ging die Bedeutung von Fyou Money stets über den monetären Aspekt hinaus. Das Erreichen der „3-Level von Fyou Money“ dienten nie einem Traum von unendlichem Reichtum und der Jacht vor Monaco. Fyou Money ist für mich vor allem das Versprechen von Freiräumen. Auch fernab von der tatsächlichen finanziellen Freiheit, also einem Zustand in dem ich mein Leben durch Kapitalerträge finanzieren kann, schafft mir mein Fyou Money gedankliche Freiräume. Es lässt mich Dinge tun und Risiken eingehen, die ich andernfalls nicht bereit gewesen wäre zu tun. Es gibt mir eine Art Gelassenheit, die zwar auf Geld beruht aber mit keinem Geld der Welt zu bezahlen ist.
Ich stehe noch weit am Anfang meines Vermögensaufbaus. Mein Depot wirft keine Dividenden in einem Maßstab ab, dass ich davon auch nur ansatzweise meine Miete bezahlen könnte. Es ist noch kein Löschflugzeug, welches mich vor jeglichen finanziellen Feuern des Lebens beschützen kann. Es ist eher ein Eimer voll Wasser. Aber es ist mein Eimer voll Wasser.
Trotz seiner vergleichsweise geringen Höhe, bereitet mir mein Depot bereits heute eine riesen Freude. Ich bin froh, damit schon gleich zu Beginn meines Arbeitslebens begonnen zu haben. Geholfen hat sicherlich, dass die Kurse in dieser Zeit stark gestiegen sind. Es ist ein tolles Gefühl zwölf Monate zu arbeiten und durch Kursgewinne noch mal fast zwei Monate obendrauf zu erhalten. Ohne einen Finger zu krümmen. Das wird nicht immer so sein. Genauso gut hätte ich zwölf Monate arbeiten können und das Gehalt von zwei Monaten an der Börse verlieren können. Wobei verlieren halt relativ ist. Das muss man aussitzen, es gehört dazu. Dennoch denke ich, dass einen die ersten Jahre als Investor besonders hinsichtlich des eigenen Anlegerverhaltens prägen.
„Schön sein und ein bisschen obszön sein, sagt die Frau zu dem Mann:“Hey Schatzi, was will man mehr?““Reich sein“, denkt der Mann dann,weil er ist Prospekteverteiler und wär gern Millionär.“ – Die Toten Hosen.
Der Vermögensaufbau ist kein Selbstzweck
Die Geldanlage und alles was damit zu tun hat, fand ich schon immer äußerst spannend. Ich schmökre gerne in Finanzliteratur und auf anderen Finanzblogs. Dabei habe ich alleine in den letzten zwölf Monaten extrem viel gelernt. Damit meine ich gar nicht mal so sehr die technischen Feinheiten vom Vermögensaufbau. Sobald man verstanden hat, dass Komplexität vor allem Finanzdienstleistern dient und sinnvolle Geldanlage simpel sein kann, werden Feinheiten zur Liebhaberei. Interessant aber für das eigentliche Ziel unbedeutend. Mein Lieblingsbuch zum Thema Vermögensaufbau hat mir dafür erstmals die Augen geöffnet. Danach begann ich mich weiter zu informieren und mit jeder Studie und jedem Artikel, den ich las überzeugte der „keep it simple“-Ansatz mich mehr. Er deckte sich am ehesten mit dem was ich während meines Studiums gelernt hatte. Es klingt einfach und macht vielleicht gerade deshalb vielen Menschen Angst. Die gängige Überzeugung ist noch immer: Finanzen sind komplex. Investieren an der Börse sowieso und sollte wenn überhaupt den Profis überlassen werden.
Es war fast ein wenig ernüchternd. Worüber sollte ich schreiben, wenn man alles Wichtige zum Vermögensaufbau in ungefähr vier Posts unterbekommen kann? Die Finanzblog-Landschaft erlebte gerade ein unglaubliches Wachstum. Nachdem jeder Blog auf seine Art und Weise die Basics abgefrühstückt hat (Was ist ein ETF?, Was ist finanzielle Freiheit? Warum ist die Sparquote wichtig? […] etc. pp. usw.), beginnt es interessant zu werden. Ab diesem Zeitpunkt lese ich Blogs gerne. Denn jetzt wird es erst richtig interessant. Das Gros fängt dann an Unternehmen zu analysieren, P2P-Plattformen zu präsentieren (Affiliate-Link bitte nicht vergessen) und monatliche Rendite-Rückblicke vorzustellen. Dabei muss ich immer an Julie Steinhardt aus dem Film Wall Street 2 denken.
Am interessantesten finde ich persönlich Artikel, die sich mit der Frage beschäftige, warum wir überhaupt Vermögen aufbauen sollten. Das klingt zunächst erstmal nach einer dummen Frage. Schließlich ist „reich sein geil, Diggi.“ Wenn wir uns näher damit beschäftigen, ist es allerdings nicht so einfach. Wäre es das, würden es mehr Menschen tun.
Für Einige wird das Sparen und Anlegen dabei schnell zum Selbstzweck. Einen Punkt, den ich versucht habe in einem vorherigen Post aufzugreifen. Dabei habe ich die These aufgestellt, dass die meisten von uns gar nicht wirklich finanziell frei werden wollen. Das Verfolgen der finanziellen Freiheit dient vielen von uns eher der soziale Abgrenzung gegenüber der bösen Konsumgesellschaft da draußen. Es ist ein schönes langfristiges Ziel. Unpräzise genug um es als perfekte Ausrede zu missbrauchen. Mit Verweis auf diesen unkonkreten Punkt irgendwo in der Zukunft, wird aktives Handeln und persönliches Glück aufgeschoben. Tatsächlich erreichen möchten ihn die Meisten jedoch nicht. Denn finanzielle Freiheit bedeutet vor allem auch Eigenverantwortung.
Ist Fyou Money überbewertet?
Leser Lino wies mich freundlicherweise auf einen spannenden Artikel hin. Duncan Riach spricht in seinem Artikel über seine Erfahrungen als Multimillionär. Einen Status, den er bereits mit 27 Jahren erreicht hatte. Im Silicon Valley fing er beim richtigen Start Up an und verdiente innerhalb kürzester Zeit mehr Geld, als er je für möglich gehalten hätte. Wer also könnte mehr von Fyou Money verstehen als Duncan?
Doch dann die Überraschung. Duncan behauptet: „Fuck-you-money is overrated.“ Er stellt diese Aussage im Wesentlichen auf zwei Säulen. Zunächst einmal hat er das Zitat aus dem Format „Billions“ umgesetzt:
Nach einer Meinungsverschiedenheit mit seinem Boss zog Duncan die Fyou Karte. „Ich sehe das so und wenn du mir nicht zustimmst, dann feuer mich doch.“ Klingt zunächst nach Eiern aus Stahl. Doch Duncan fühlte sich danach alles andere als wohl.
Sein zweites Argument ist etwas philosophischer aber deutlich besser als das erste. Er sagt: „The moral of this story is that you can have all the fuck-you-money in the world, but left to your own devices, without deep inner work, often facilitated by a great coach or therapist, you’re going to spend your time essentially fucking yourself over.“
Nun möchte ich das nicht zu wörtlich nehmen. Duncan erzählt viel von seinem Coach und Therapeuten und rät seinen Lesern dazu es ihm gleichzutun. Es kann einem manchmal vorkommen als ob jeder Amerikaner mit Geld einen eigenen Therapeuten hat. Ich glaube die Mehrheit von uns wird ganz gut ohne auskommen. Worin ich ihm aber Recht gebe, ist die Grundessenz seiner Aussage: Solange du dich nicht mit deinen Zielen und Werten auseinandersetzt, bringt dir alles Fyou Money dieser Welt nichts. Fyou Money schafft Freiräume. Doch es obliegt dir diese sinnvoll zu füllen. Fyou Money kann kein Selbstzweck sein. Fyou Money ist lediglich ein Werkzeug. Ein Katalysator.
Den ersten Kritikpunkt von Duncan kann ich nicht nachvollziehen. Ich glaube allerdings, dass dies an einer unterschiedlichen Definition von Fyou Money liegt. Duncan sagt im Prinzip, dass Fyou Money überwertet sei, weil „Fuck You!“ sagen gar nicht so toll ist.
Genau das ist aber der Punkt. Ich baue mir kein Fyou Money auf mit dem Ziel eines Tages „Fuck You“ zu meinem Arbeitgeber oder wem auch immer zu sagen. Fyou Money ist für mich wie eine Versicherung.
Nehmen wir das Beispiel einer Autoversicherung. Wenn du dir ein schickes neues Auto gekauft hast, dann hast du natürlich Angst, dass es dir jemand wegnimmt oder es beschädigt wird. Du hast eine Stange Geld auf den Tisch gelegt und kannst es dir nicht leisten, dies in sechs Monaten erneut zu tun, nur weil du meintest am ersten Mai Berlin besuchen zu müssen. Also schließt du eine Autoversicherung ab. Beim Abschluss der Autoversicherung denkst du dir aber nicht: „Oh geil ich bin versichert, dann bretter ich erstmal voll gegen den nächsten Baum!“ Die Versicherung dient der Risikominimierung und Absicherung. Sie deckt den Worst Case ab. Du zahlst für die Versicherung aber du hoffst eigentlich sie nie benutzen zu müssen.
Oder das Beispiel einer Lebensversicherung. Wenn dir nie ein Baum auf den Kopf fällt und deiner Familie dadurch nie etwas aus der Lebensversicherung ausgezahlt wird, waren die Beiträge dann eine Verschwendung? Nein. Denn die Versicherung gab dir im Alltag mehr Gelassenheit. Die Gewissheit deine Familie abgesichert zu wissen, lässt dich beruhigter zur Arbeit fahren.
Beim Fyou Money sehe ich das sehr ähnlich. Ich habe nicht die klare Absicht bei Erreichen des Betrags XY zu allem „Fuck You“ zu sagen und auf eine einsame Insel zu ziehen. Wenn ich meine derzeitige Situation so sehr hassen würde, könnte ich daran auch ohne Fyou Money etwas ändern. Viele Menschen haben davor allerdings Angst oder sind zu träge. Also sagen sie sich: „Noch 13 Jahre, dann habe ich genug Geld um zu kündigen.“
Fyou Money zahlt sich für mich auch aus, wenn ich niemals aufhören sollte zu arbeiten. Fyou Money im Rücken lässt mich gelassener sein und Risiken eingehen, die ich sonst nicht eingegangen wäre. Ich sage zu kleinen Dingen öfter „Fuck You“. Ich habe keine Angst mir zur Not etwas Neues zu suchen, denn ich weiß, dass ich den Umbruch finanzieren kann. Es räumt die Gedanken von finanziellen Sorgen und schafft Platz für die Beschäftigung mit wichtigeren Dingen. Das ist Freiheit.
Cheers.
Liebe Leser, ich freue mich riesig über eure Kommentare. Leider scheint meine Kommentarfunktion hin und wieder nicht zu funktionieren. Ich arbeite „mit Hochdruck“ an einer Lösung (wollte ich schon immer mal sagen). Als Übergangslösung scheint es besser zu funktionieren, wenn ihr die Email-Adresse weglässt! Besten Dank.
Ein grandioser Artikel von Dir.
Besonders den Vergleich des Fuck-You-Moneys mit einer Versicherung finde ich sehr gelungen und werde ich mir im Kopf behalten.
„Nachdem jeder Blog auf seine Art und Weise die Basics abgefrühstückt hat (Was ist ein ETF?, Was ist finanzielle Freiheit? Warum ist die Sparquote wichtig? […] etc. pp. usw.), beginnt es interessant zu werden. Ab diesem Zeitpunkt lese ich Blogs gerne. Denn jetzt wird es erst richtig interessant. Das Gros fängt dann an Unternehmen zu analysieren, P2P-Plattformen zu präsentieren (Affiliate-Link bitte nicht vergessen) und monatliche Rendite-Rückblicke vorzustellen. “
Vielen Dank für diese Aussage. Ich habe auch zu Beginn diese ganzen Standardthemen abgefrühstückt, weil ich meinte, dass soetwas halt zu einem Finanzblog gehört. Dabei habe ich aber fast die Lust am Schreiben verloren, weil es für mich total langweilige Themen sind.
Mich interessiert viel mehr warum die Finanzielle Freiheit angestrebt wird, was Glück im Leben ausmacht und welche Barrieren wir hierbei häufig im Kopf haben.
Ich glaube erst durch solche Artikel wird ein Blog wirklich einzigartig und lesenswert. Mich interessiert relativ wenig die 33. Erklärung, was ein ETF ist.
Viel mehr interessieren mich die tieferen philosophischen und persönlichen Texte.
Mach weiter so mit Deinem Blog.
Schöne Grüße
Dominik
Hi Dominik,
lieben Dank dir! Als mir der Vergleich eingefallen ist, bin ich eigens nochmal aus dem Bett gekrochen um ihn mir zu notieren.
Ich denke die Standardthemen haben ihre Daseinsberechtigung. Ich habe sie am Anfang auch wie du „abgefrühstückt“. Dabei habe ich versucht meinen eigenen Stil einzubringen, doch der Mehrwert für erfahrene Leser dürfte trotzdem minimal gewesen sein. Für mich persönlich allerdings war es allerdings wichtig, da ich selber viel gelernt habe. Im Prinzip waren die Artikel Logbücher meines Lernprozesses.
Wofür ich allerdings wenig Verständnis habe, sind lieblos zusammenkopierte Artikel, zwischendurch mit Werbung ausgeschmückt. Ich habe gar nichts gegen Werbung an sich. Aber wenn jemand von mir erwartet auf seine Werbung zu klicken, möchte ich auch einen gewissen Mehrwert haben.
Ich freue mich auf deine nächsten Posts!
Pascal
Hallo,
wieder einmal ein klasse Artikel. Dein Motiv für den Vermögensaufbau deckt sich so ziemlich mit meinem eigenen. Mit dem Unterschied, dass du es viel lesenswerter (be-)schreiben kannst.
Zum Standard-Finanzblog: Nun, ich habe mich ertappt gefühlt. 🙂 Es beginnt letztlich wohl jeder bei den Basics weil jeder seinen Blog als eigenständiges „Werk“ sieht. Dass es da eine Menge Redundanzen im Netz gibt, ist logisch.
Viele Grüße,
Mathias
Hi Mathias,
danke dir, freut mich sehr 🙂
Du brauchst dich nicht ertappt zu fühlen. Die Standardartikel gehören am Anfang einfach dazu. Ich habe sie auch geschrieben. Solange man seine eigene Note mit einfließen lässt, ist das vollkommen in Ordnung. Erfahrenere Leser werden keinen riesigen Mehrwert daraus ziehen, doch man selber lernt enorm viel. Und letztendlich ist dies nachher die Grundlage für darüberhinausgehende Artikel 🙂
Viel Erfolg mit deinem „Werk“, werde ich gerne verfolgen 🙂
Pascal
Hi ming Jung,
das Problem im Umfeld des FI-Cultes, Minimalismus etc. ist die unterschwellige Fokussierung auf den Mangel und begrenzte Ressourcen. Eine Vielzahl der Anhänger sind unzufrieden, weil sie im Inneren wissen, dass sie aufgegeben habe. Einst begannen sie ihr Berufsleben hoffnungsvoll, doch irgendwann verloren sie den Kontakt zu ihren Werten oder haben diese niemals definiert. Jetzt schleppen sie sich nur noch durchs Leben und kennen nicht mehr das beglückende Gefühl von persönlichem Wachstum und Entwicklung. Sie sind gefangen in ihren Ängsten vor Versagen, Unsicherheit und Verlust von bisherigem Erreichten. Doch die neue Religion verstärkt diese Paralyse. Zuviel Augenmerk auf Einschränkung und Sparquote als auf Wachstumsmöglichkeiten. Man sollte sich Fragen stellen. Wie helfe ich meiner Nachbarschaft, Freunden, Familie und ja auch meiner Firma sich positiv zu entwickeln? Wie kann ich persönlich wachsen? Welche soft skills kann ich entwickeln? Das Leben ist ein Abenteuer, jeder Tag und jede Begegnung ist interessant und aufregend. Gib deinem Geist/Seele endlich wieder die Möglichkeit zu wachsen und sich zu entwickeln und an Momenten des Glücks wird es nicht mangeln. Die Menschen mit diesem „mindset“ sorgen für die Rendite in euren ETF´s.
Hi Bufumufu,
Danke für deinen klasse Kommentar. Große Resonanz bei mir!
Ich kenne in der Tat kaum jemanden, der nach der Schule/Studium nicht mit großen Zielen und Träumen ins Berufsleben startet. Den meisten mag die Realität dann wie eine schallende Ohrfeige vorkommen. Mama hat immer gesagt, dass Kevin alles werden kann. Kevin konnte sich nicht zwischen Präsident der Vereinigten Staaten und Astronaut entscheiden…und ich letztendlich Kreditoren-Buchhalter geworden.
Es ist nun mal so, dass wir nicht alle Stars und Sternchen werden können. Für einige ist das Grund zur Resignation. Du beschreibst schön, wie sich viele dann hängen lassen. Die finanzielle Freiheit wird zur Karotte am Stock. Der einzige Grund um morgens zur Arbeit zu trotten ist die Aussicht, das Gehalt zu sparen und eines Tages nicht mehr zur Arbeit zu müssen. Wie traurig. Wie tragisch!
Der Fokus auf die eigenen Werte kann die angesprochenen Wachstumsperspektiven aufzeigen. Ob diese nun im privaten oder beruflichen liegen, sei dahingestellt. Sobald wir denken wir sind etwas, hören wir auf etwas zu werden und ich glaube es gibt nichts das so sehr an der Psyche nagen kann wie fehlender Ansporn.
Ganz groß, mein Guter
Pascal
Moin!
Eigentlich hast du ja standardmäßig Probleme mit meiner Kommentarfunktion (die Fortschritte habe ich aber wahrgenommen) aber heute muss ich dir mal mein Leid klagen.
Deinen letzten Artikel konnte ich partout nicht kommentieren. Deine Kommentarfunktion hat es nicht zugelassen. Ich habe den Browser gewechselt, refresht und weiß der Geier was… Ging nicht!
Nun aber zum aktuellen Artikel. Für mich ist er auch eng mit dem im Artikel genannten früheren Werk von dir (die meisten wollen gar nicht finanziell frei werden) verknüpft. Dort habe ich in den Kommentaren ja auch geschrieben, dass „der große Haufen“ (wie ich mein FYM nenne) mir Spielraum für Stundenreduzierung und Auszeit gibt und letztendlich auch eine Versicherung ist. Falls mein Arbeitgeber mich loswerden will, habe ich zumindest kein finanzielles Problem. Also ein wirklich gelungener Vergleich mit der Versicherung.
Dominik war vom Abfrühstücken der Basics auf seinem eigenen Blog gelangweilt, Mathias hat sich ertappt gefühlt. Ok, kann ich beides nachvollziehen. Trotzdem wird die Welt wohl noch den einen oder anderen Grundlagenartikel von mir ertragen müssen. Inklusive Affiliate Links 🙂
Morgen hab ich dann zur Abwechslung aber auch erstmal einen der mit 27 Jung-Millionär geworden ist im Interview auf meiner Seite. Die Affiliate Links konnte ich mir aber nicht verkneifen 😛
„Am interessantesten finde ich persönlich Artikel, die sich mit der Frage beschäftige, warum wir überhaupt Vermögen aufbauen sollten.“
Starte doch einfach eine Blogparade zu genau der Frage! Sonst mach ich das, damit du auch bei mir mal wieder Artikel lesen kannst, die dich wirklich interessieren. Da würd ich dann sogar auf die Affiliate Links verzichten.
Na, ich lass dir mal den Vortritt 🙂
Blieb freaky!
Gruß
Vincent
Hi Vincent,
Oh Mann das tut mir Leid mit der Kommentarfunktion. Ich bastle schon so lange daran rum und es scheint nicht besser zu werden. Als Zwischenlösung scheint es besser zu funktionieren, wenn man die Emailadresse weglässt… hoffe du gibst mich trotzdem nicht auf 😀
Für sachdienliche Hinweise von Lesern, die technisch versierter sind als ich, wäre ich sehr dankbar. Ich würde auch ne gratis Aktenanalyse springen lassen 😉
Zum eigentlichen Artikel: Versteh mich nicht falsch, weder kritisiere ich die allgemeinen Abhandlungen, noch die Affiliate links. Ich selber habe beides.
Die allgemeinen Posts sind wahrscheinlich wichtig für jeden Blogger, um sich selber erstmal in die Materie einzuarbeiten. Für mich war das learning by doing. Oder learning while writing. Die Frage ist halt immer wie das präsentiert wird. Wenn nur andere Artikel kopiert werden und mir zwischendurch 3 mal ne Kreditkarte angedreht werden soll, fühle ich mich verarscht.
Bei deinem Blog habe ich das nicht so wahrgenommen. Ich lese deine Artikel immer gerne. Insbesondere deine geschilderten Erfshrungen mit Schifffonds, die Artikel abseits vom Finance und die Interviews sind sehr erfrischend! Nicht immer schaffe ich es zu kommentieren leider. Mea culpa.
Danke dir und beste Grüße
Pascal
Danke für die lieben Worte! Es freut mich, dass meine Inhalte positiv wahrgenommen werden. Und danke an deinen Werbeblocker, der scheinbar die Werbung für Kreditkarten auf meiner Seite ausblendet 🙂
Ah ja und zur Blogparade (siehe auch meine Antwort auf Marielles Kommentar): An sich eine gute Idee. Am Fokus kann man bestimmt noch Feinschliff anlegen.
Warum machen wir da nicht gemeinsam was? Ein Brainstorming vielleicht erstmal 🙂
Beste Grüße
Pascal
Die genaue Themenformulierung würde ich dir überlassen, damit du endlich das zu lesen bekommst, was dich wirklich interessiert 😉
Supergerne können wir neben Pferdewetten und Bier trinken in Hoppegarten auch mal gemeinsam eine Blogparade rocken. Frage mich zwar grad noch wie das (zu zweit) genau funktionieren soll aber „freaky“ genug sind wir beide dafür allemal. Lass uns da mal was konzeptionieren!!!
Wenn uns nix besseres einfällt laden wir alternativ einfach zum Blogger- und Lesertreffen auf der Pferderennbahn ein und Teilnahmebedingung ist mindestens eine Pferdewette ab 50€!
Hey Vincent,
bekommen wir schon hin. Der Großteil einer Blogparade findet ja ohnehin auf den einzelnen Blogs statt. Die Werke werden dann an einer Stelle gesammelt und im Anschluss ausgewertet.
Ich stelle mir das sehr spannend vor. Ich denke ich werde am Wochenende an der Themenstellung feilen. Während es beim Privatier um die Frage ging: „Finanzielle Freiheit – und dann?“, würde mich der Weg dahin interessieren. Was ist die Motivation? Wie verändert das Ziel deinen Alltag? Ist es ein Leidensweg, der sich erst am Ziel auszahlt oder beeinflusst es das Leben schon vorher? Was bedeutet dir dein Portfolio im Alltag? Sowas in der Art!
Das Bloggertreffen an der Trabrennbahn mit Mindesteinsatz ist auch super. Aber diversifizieren bei den 50 Euro gilt nicht, sonst geht der Spaß am Wetten verloren 😉
Guten Morgen,
ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließend und Dir zu deinem erneut supertollen Artikel gratulieren. Die Entwicklung Deines Blogs ist echt toll – gerade, weil Du dich nicht mit der 100. ETF-Erläuterung beschäftigst, sondern solche Artikel heraushaust.
Ich musste schmunzeln, dass auch Du auch in Monatsgehältern rechnest bei den Depotgewinnen. Genau so denke ich auch. Und für mich ist Fyou-Money als größter Motivationsfaktor immer mehr Monatsgehälter herauszuholen wahnsinnig wichtig. Wie Du bin ich noch ein großes Stück davon entfernt, dass ich tatsächlich von meinen Dividenden oder sonstigen Einnahmen außerhalb des Jobs leben könnte – aber ich empfinde es bereits als Freiheit meine Urlaube und Luxusgegenstände wie einen neuen Laptop bewusst von diesem „Zusatzeinkommen“ zahlen zu können.
Und irgendwann kommt der Tag, an dem alle Ausgaben gedeckt werden – ob ich dann nicht mehr arbeite weiß ich nicht, vorrangig strebe ich die Flexibilität und das Fyou-Gefühl an…arbeiten an sich macht ja Spaß, die Frage ist eben nur was und in welchem Umfang.
Ich finde Vincents Idee einer Blogparade übrigens sehr cool – wir wären dabei.
LG
Marielle
Hallo Marielle,
danke für deinen Kommentar und die lieben Worte! Freut mich, dass es jetzt funktioniert hat!
Die Sache mit den Monatsgehältern hat irgendwie Charme. Gedanklich stelle ich mir vor, dass das Geld, für das ich gearbeitet habe, jetzt wiederum für mich arbeitet. Ein schöner Gedanke 🙂
Ich kann deine Haltung zum Fyou Money sehr gut nachvollziehen. Es fühlt sich toll an, sich einen Urlaub von Kapitalerträgen zu leisten. Den Urlaub hätte ich eh gemacht, nur jetzt zahlt mein Depot dafür. Klar, hätte ich auf den Urlaub verzichtet, wäre jetzt mehr im Depot. Und man denke nur an den Zinseszins! Der Urlaub ist eigentlich ein Raub an der eigenen Zukunft, frugalistischer Suizid.
Aber genau das ist es halt nicht. Der Urlaub ist für mich Freiheit heute. Mein Fyou Money ist gedanklicher Freiraum heute. Das ist für mich viel mehr Ansporn als die finanzielle Freiheit gemäß Lehrbuch.
Die Idee zur Blogparade ist in der Tat gut. Man könnte ein wenig an der Formulierung der Fragestellung feilen. Der Privatier hatte mal eine tolle Blogparade gestartet zur Frage: „Finanzielle Freiheit – und dann?“ Oder so ähnlich. Eine neuerliche Blogparade sollte sich vielleicht nicht allzu sehr damit überschneiden aber ich denke ein anderer Fokus wäre möglich. Ich grüble mal 🙂
Beste Grüße
Pascal
Hallo Pascal,
Deine Überschrift: „Der Vermögensaufbau ist kein Selbstzweck“ könnte ausführlich diskutiert werden; zumindest erscheint mir das beim Lesen verschiedener Blogs so.
Die Betrachtung der eingenen Anlage-(Vermögens-)entwicklung hat an sich was Schönes und könnte somit schon einen Zweck erfüllen.
Deine andere Überschift: „Ist Fyou Money überbewertet?“ hängt vom Betrachter ab. Vermögen anzuhäufen unter der Motavition anderen den Mittelfinger zu zeigen, ist etwas dünn. Das, mit steigenden Rücklagen, entstehende Gefühl – Ich kann wenn ich will – ist nur eine Facette.
Nachvollziehbar ist diese Haltung oder Eistellung bei all denen, deren berufliche Zufriedenheit abnimmt.
Vermögen aufzubauen schafft Befriedigung, macht Selbstbewußt und eröffnet Spielräume.
Finanzielle Unabhängigkeit anzustreben um das vielzitierte Hamsterrad zu verlassen halte ich für anstrengend.
Somit kann Konsumverzicht und Vermögensaufbau durchaus auch philosophisch betrachtet werden, woraus dann auch ein Sinn des Lebens abgeleitet werden kann.
Bis zum nächsten Mal
Hi Baumaier,
stimme da in vielen Punkten zu. Der Mittelfinger als Motivation für den Vermögensaufbau ist zu wenig. Vermögensaufbau als Selbstzweck ist sicherlich diskussionswürdig aber sehe ich ebenfalls als zu wenig. Investieren als Hobby und Lebenszweck? Ich meine jedem das seine aber mir wäre das nichts.
Das das entstehende Gefühl nur eine Facette ist, sehe ich nicht ganz so. Klar, wer für ewig in seinem verhassten Job bleibt und sich nur an dem Gedanken erfreut: „Ich könnte wenn ich wollte“, für den bleibt es eine Facette und Fyou Money sinnlos. Doch wer die gedanklichen Freiräume auch nutzt um bewusst Risiken einzugehen und vielleicht auch teilweise einen Wandel vollzieht, der auf einem gestiegenen Sicherheitsgefühl basiert, für den ist Fyou Money mehr als eine Facette.
Ansonsten bin ich bei dir: Vermögensaufbau zahlt sich aus, auch wenn die finanzielle Freiheit nie erreicht wird. Wer vielmehr als einziges Ziel die finanzielle Freiheit hat, der wird bei ihrem Erreichen wahrscheinlich bitterlich enttäuscht sein.
Beste Grüße
Pascal
Aloa Pascal,
einfach mal ein großes Lob!
Ich lese häufig und regelmäßig deine neuen Artikel, jedoch bin ich mit eigenen Kommentaren relativ sparsam. Manchmal sind andere Leser schneller und weiter sind deine Beiträge so gut recherchiert und belegt, dass häufig in meinen Augen „alles Wichtige gesagt ist“.
Nach dem Lesen dieses Artikels musste aber selbst ich meine „inaktive Lesehaltung“ am Bildschirm ändern und an der Tastertur aktiv werden. Mit dem letzten Satz des Beitrages sind mir einfach viele positive (!?) Gedanken durch den Kopf gegangen.
Kurz und knapp möchte ich den Artikel mit einem Film vergleichen, der Kino-Besucher tief beeindruckt und beeinflusst hat (für mich persönlich etwa die „Matrix“-Trilogie)… Er hat das Potential die eigene langfristige Sicht auf bestimmte Dinge zu ändern. Für mich eine der höchsten Eigenschaften die geschriebener Text nur haben kann!
Folglich müsste sich in der nächsten Zeit die Jury des „Finanz-Blog-Oscars“ bei dir bzgl. der Nominierung melden 😉
Danke und
Gruß
Patrick
Hi Patrick,
Danke dir für das große Lob, schmeichelt meiner Blogger-Seele sehr 😉
Freut mich, dass du dich diesmal für die aktive Rolle entschieden hast. Ich freue mich immer ungemein über Feedback und spannende Diskussionen.
Beste Grüße
Pascal
„Dennoch denke ich, dass einen die ersten Jahre als Investor besonders hinsichtlich des eigenen Anlegerverhaltens prägen.“
Besonders hier muss ich dir zustimmen. Ich bin in 2011 eingestiegen und habe daher bislang vergleichsweise wenig Lehrgeld zahlen müssen. Ich glaube, dass das auch einen kleinen Teil dazu beigetragen hat, dass aus Interesse für die Geldanlage eine kleine Leidenschaft wurde.
Ich bin mir im Klaren darüber, dass mein bisheriges Ergebnis beim Vermögensaufbau nicht ansatzweise etwas mit meinem Können zu tun hat. Da war schon viel Glück des richtigen Zeitpunktes im Spiel. Aber es hat mir die Gelassenheit gegeben, mich ganz in Ruhe weiterbilden zu können. Wer weiß, ob es bei fallenden Märkten in der Anfangszeit überhaupt zu dieser Motivation gekommen wäre.
Schöne Grüße
Marco
Hi Marco,
das sehe ich absolut genauso. Bin noch nicht solange an der Börse unterwegs aber habe bisher ebenfalls nur eitel Sonnenschein erlebt. Vielen scheint das schnell in den Kopf zu steigen. Schnell fühlt man sich als kleiner Starinvestor.
Ich versuche mich mental darauf vorzubereiten, dass es auch mal ordentlich bergab geht. Derzeit meine ich so etwas problemlos aussitzen zu können. Mein Anlagehorizont ist sehr weit. Doch wie es wirklich aussieht, wenn das gesamte Depot in Rot erstrahlt, muss sich erst noch zeigen. Man darf gespannt sein.
Beste Grüße
Pascal
Gute Sache das
Hallo Pascal,
mit fyou Money halte ich es so wie du. Es ist eine Absicherung, die zu einer gewissen Freiheit führt, aber eben (momentan noch?) nicht zum kompletten Aussteigen (aber ist das überhaupt sinnvoll? Ich glaube nicht).
Auch meine Lernkurve stieg mit dem Lesen von Finanzblogs an. Ideen werden Ausgetauscht, am besten persönlich überdacht und dann umgesetzt…oder auch nicht. Die Hürde ist wirklich zu verstehen, das Geld und die Börse nicht böse sind. Wie oft ich etwas in dieser Richtung höre nervt!
Bei all dem Gefasel zählt wirklich nur eins: KISS – Keep it simple stupid
Bei den Standardthemen kann ich mich noch nicht hinzuzählen. Die Basisbeiträge zählen aber zum guten Ton auf Finanzblogs und ist natürlich für Leser sinnvoll, wenn sie auf einer Seite bleiben können. Ich weiß noch, dass du bei mir einmal geschrieben hast, ich widme mich eben nicht den Basics, was dir gefällt. Ich glaube aber, Finanzblogger sollten diese Themen abdecken. Vielleicht aber nicht immer in der gleichen Form. Ich arbeite da gerade an einem, zumindest ein bisschen, anderen Ansatz. Aber es stimmt schon. Danach kommen die persönlich gefärbten Beiträge, was dem Blogger ein Gesicht gibt.
LG
Johannes
Hi Johannes,
das komplette Aussteigen als Selbstzweck sehe ich ebenfalls kritisch. Wie vielleicht schon ein- zweimal angeklungen, kommt mir das bei einigen wie eine Farce vor. Eine Ausrede Glück in die Zukunft zu verschieben. Zugegebenermaßen eine einfache und raffinierte Ausrede.
Zu den Standardthemen: Ja, ich glaube jeder Blogger sollte sie abklappern. Das kann man aber machen ohne immer wieder die gleichen Phrasen zu kopieren. Tatsächlich glaube ich, dass diese Themen und ihre Bearbeitung letztlich für den Blogger mehr Wert haben als für den Leser, was ok ist. Er oder sie lernt dadurch und kann einen eigenen Stil entwickeln. Die meisten Leser dagegen werden sich nicht zum 16ten mal durchlesen warum ETFs so geil sind. Ich Frage mich auch, ob die Sicht auf einen Blog als eine Art „geschlossenes System“ im Kontext des Internets zeitgemäß ist. Insbesondere bei einer gut entwickelten Finanzblogszene, ist dies meiner Meinung nach fraglich. Vielmehr könnte man durch die Verknüpfung von Themen über Blogs hinweg große Synergien heben. Andererseits kann ich deinen Punkt verstehen. Man möchte seinen Lesern eine komplette Story bieten und nicht sagen: „hier sind ein paar Links, lies das mal und komm dann wieder.“
Bin gespannt auf deinen Ansatz (ich werde ihn auch lesen, wenn er mir zum 16ten mal bestätigt, dass ETFs geil sind…)
Beste Grüße
Pascal
Das ist genau der Zwiespalt. Irgendwie fände ich es cool einfach auf die tollen anderen Artikel zu den typischen Grundlagenartikel zu verweisen und andererseits kommt das Argument mit der kompletten Story auf dem eigenen Blog zum Tragen. Bin mir noch nicht ganz sicher wie man das am sinnvollsten umsetzen sollte. Fände es aber saugeil, wenn es noch mehr Aktinen und Kooperationen unter den Finanzbloggern gäbe. Ein bisschen weg vom jeweils eigenen Süppchen…
Hallo Pascal,
den Artikel finde ich super. Ich strebe die finanzielle Unabhängigkeit an, weil die Unabhängigkeit an sich einer meiner Lebenswerte ist. Ich finde ebenso das die Beschäftigung mit den eigenen Werten und Vorstellungen sehr wichtig ist. Finanzielle Unabhängigkeit darf nicht zum Selbstzweck werden. Da gebe ich dir vollkommen recht. Ich vergleichen mein Ziel und mein Weg zu FU gerne mit einem Lebensabschnitt. Daher beschäftige ich mich auch schon heute mit der Frage, wie soll die FIRE-Lebensphase aussehen? Was will ich erleben? Was will ich machen? Will ich nochmal etwas ganz anderes ausprobieren? Entscheidend für mich ist, dass ich auch schon heute glücklich und zufrieden lebe.
Wie gesagt, danke für den Artikel. Darüber würde ich gerne nochmal etwas lesen.
Viele Grüße
Markus (MDFIRE2024)
Hi Markus,
danke für deinen Kommentar!
Ich finde es sehr vernünftig, dass du dich bereits vor Erreichen der FU mit dem „Danach“ beschäftigst. Einerseits schafft das natürlich noch weitere Motivation. Andererseits rückt es die FU auch ein Stück mehr in die Realität. Man macht sich bewusst, dass mit der FU nicht automatisch das ultimative Glück kommt. Man braucht weiterhin erfüllende Ziele und Aufgaben.
Wer sich dessen nicht bewusst ist, für den wird FU zum Selbstzweck und bei Erreichen droht ein tiefes Loch. Denn kann ein Leben ohne Ziele und Werte außer der FU glücklich machen? Schwierig.
Beste Grüße
Pascal
Hallo Pascal,
Grundlagenartikel braucht keiner mehr. Einfach die besten im Web raussuchen und darauf verlinken. So machen das die Programmierer. In Excel deklarierst Du Deine Variablen und verweist dann auf C4 anstatt fünfmal 1.000 € für den Depotwert hinzuschreiben. Dann änderst Du einmal den Depotwert auf 1.500 € und alle Rechnungen stimmen trotzdem.
Das Problem: Wir Blogger sind keine Programmierer, sondern Künstler. Wenn Du dieses Prinzip konsequent umsetzt, brauchen wir kein Spotify, schließlich haben die Beatles und die Rolling Stones so ziemlich jede Notenkombi die gut klingt schon aufgenommen.
Genau so bei den Büchern: Wer braucht noch ein weiteres Vampir-Buch? Einmal Twilight und gut ist.
Netflix wozu?
Ein Krach-Bum-Film mit Bruce Willis, ein Herzschmerz-Film, eine Komödie und noch ein paar andere Genres: Das paßt doch auf einen USB-Stick.
Meine Meinung: Die Vielfalt macht es! Jeder Blogger und jede Bloggerin erzählt die Story anders. Findet andere Erklärungen und andere Bilder und hilft damit anderen Leuten.
Nimm mich: 50 Jahre, Ingenieur, Mann. Meine Leser: Vor allem Leser, wenige Leserinnen. Aber alle sind die rationalen Exceltypen.
Wenn in doubt => Excel
und nicht
„Wenn ich über Finanzen nachdenke, greife ich nachdenklich zum Rosenquarz und lasse ihn duch meine Hände gleiten.“
Wer sich davon angesprochen fühlt, findet bei mir nichts. Aber dafür gibt es andere Blogs, die das ganz wunderbar machen.
Deshalb finde ich es sehr wichtig, dass jeder alle Teile des Puzzles bespricht.
Wer einen Fantasyroman schreibt, stellt seine Zwerge doch schließlich auch vor und sagt nicht: Bitte geschwind bei Tolkien nachlesen. Der hat das „grundsätzlich Zwergische“ ganz wunderbar im Herrn der Ringe abgehandelt.
Also: Weitermachen. 😉
Und laßt mal hören, was aus der geplanten Blogparade gwird.
Gruß
Finanzwesir
Hallo Finanzwesir,
danke für deinen äußerst unterhaltsamen Kommentar. Bin persönlich ein großer Fan von künstlerischen Vergleichen. Und auch was hinkt, kommt früher oder später am Ziel an 😉
Ich kann deinen Punkt gut nachvollziehen. Die Finanzblogszene ist genauso bunt wie ihre Leserschaft. Wenn es unser Ziel ist auch Aufklärung zum Thema Vermögensaufbau zu leisten, dann müssen wir unterschiedliche Ansätze fahren um alle Leser mitzunehmen. Der kühl-logische Ansatz lässt viele Lesergruppe vor Langeweile vom Stuhl kippen. Auf der anderen Seite hört bei Finanzen für einige der Spaß auf und sie fordern etwas mehr Ernst bei der Sache.
Auch wenn ich durchaus auf weitere Vampir-Bücher zu verzichten mag, so kritisiere ich nicht die Existenz von Standardartikel an sich. Doch machen hier Feinheiten den Unterschied aus.
Wenn jemand den Herrn der Ringe abschreibt aber Frodo jetzt „Klausi-Mausi“, Sam den „Dicken Sigmar“ und Sauron den „Erdoghul“ nennt, dann liefert dies keinen Mehrwert für den Leser. Anders sieht es aus, wenn sie ein Autor vom Herrn der Ringe inspirieren lässt und ein eigenes Fantasy-Buch schreibt. Mit eigener Handlung, eigenen Charakteren und eigenem Stil. Das schafft Mehrwert.
Auch bei Finanzthemen ist dies möglich. Das Thema mag einerseits trocken wirken. Doch gerade hier liegt die Chance für Blogger eine andere Perspektive aufzuzeigen und dem Ganzen einen persönlichen Anstrich zu geben.
Vielfach wird dies sehr schön gemacht und ich lese diese Artikel gerne. Nicht weil ich zwangsweise inhaltlich profitiere aber oft geben die Artikel einen Denkanstoß, weil die Autorin die Thematik aus einer anderen Perspektive betrachten. Leider, sind die Mehrheit der „Standardartikel“ jedoch lieblose zusammenkopierte Abhandlungen. Nach dem Motto: Hauptsache Haken dran.
Bezüglich der Blogparade werde ich nochmal nachdenklich zum Rosenquarz greifen, ihn durch meine Hände gleiten lassen und am Ende hoffentlich den entsprechenden Startschuss zu Papier bringen.
Danke und beste Grüße
Pascal