Wenn du diese 4 simple Regeln in deinem Alltag befolgst, ist dein Weg zur finanziellen Unabhängigkeit geebnet.
JL Collins schreibt in seinem famosen Buch, dass Geld unser mächtigstes Werkzeug für ein selbstbestimmtes Leben ist. In einer Welt, die immer komplexer und unberechenbarer wird, dient Geld als eine Art Kompass und doppelter Boden. Fyou Money zu haben bietet Sicherheit und erlaubt dir Risiken einzugehen. Ich würde eine Position, in der ich „Fyou, das lasse ich nicht mit mir machen“ sagen kann jederzeit einer Situation der Abhängigkeit vorziehen. Klingt selbstverständlich? Nun, dann ist mir unverständlich warum es bei den allermeisten Menschen im Alltag anders ist.
Zu verstehen wie Geld funktioniert, und wie es sich vermehrt, ist unabdingbar um es auf lange Sicht für sich arbeiten zu lassen. Macht man sich diese Mühe jedoch nicht, wird sich die Situation sehr schnell umkehren. Dein Geld wird nicht dein Diener sein, sondern du wirst Sklave des Geldes sein. Um es nicht soweit kommen zu lassen, hier die 4 Regeln für den Aufbau deines Fyou Money:
- Verdiene mehr als du ausgibst.
- Investiere die Differenz.
- Mache keine Schulden.
- Halte dich von finanziell unverantwortlichen Menschen/Lebenspartnern fern.
Du magst jetzt vielleicht denken: „Mhh, das ist ziemlich offensichtlich. Das Lesen dieses Posts hätte ich mir auch sparen können.“ Genau das ist jedoch der Punkt. Vermögensaufbau ist simpel und alles andere als komplex. Es bedarf Disziplin und einer langfristigen, einfachen Investitionsstrategie (wird im nächsten Post behandelt). Und dennoch schaffen es die wenigsten Menschen sich Fyou Money aufzubauen. Warum ist das so? Das möchte ich beantworten, indem ich die einzelnen Regeln näher beleuchte:
zu 1.: Verdiene mehr als du ausgibst
Das klingt logisch. Nur wenn du mehr verdienst als ausgibst, bleibt am Ende des Monats Geld übrig. Dieses wiederum kann deinem Fyou Money zufließen. In der Tat bietet diese Regel die mächtigsten zwei Stellschrauben auf unserem Weg zur finanziellen Freiheit. Nummer eins ist dein Verdienst. Es ist einleuchtend, dass je mehr du verdienst, desto mehr kannst du theoretisch sparen. Jedoch kann man häufig auch beobachten, dass mit steigendem Einkommen auch die Ausgaben steigen: Mit jeder Beförderung gönnt man sich eine teurere Wohnung, ein schnelleres Auto oder die neue Küche. Daher kommen wir zur zweiten Stellschraube: Deine Sparquote. Die Sparquote ist essenziell und wird uns auf unserem Weg dauerhaft begleiten. Die Sparquote ist der Anteil deines monatlichen Einkommens, dass du zurücklegst und deinem Fyou Money zugute kommen lässt.
Jetzt bist du gefragt: Um zu starten ist es notwendig dir einen guten und gründlichen Überblick über deine Ausgaben zu machen. Du kannst damit anfangen, dir einfach den durchschnittlichen Überschuss deiner letzten 12 Monate zu errechnen. Das sollte über Kontoauszüge oder am Besten das Onlineportal deiner Bank problemlos möglich sein. In einem weiteren Schritt solltest du später deine Ausgaben genauer analysieren. Dafür eignen sich raffinierte Tools, die deine Ausgaben systematisieren und analysieren.
Und auf welche Sparquote kommst du? Die Sparquote des durchschnittlichen Deutschen liegt bei 9%, mit fallender Tendenz. Das ist im Vergleich zu den USA beispielsweise nicht schlecht, reicht aber für das Erreichen finanzieller Unabhängigkeit nicht aus.
Deine neue Ziel-Sparquote? >20%! Unmöglich? Fyou!
Wir müssen zunächst verstehen, dass die Sparquote immensen Einfluss auf die Aufbaugeschwindigkeit deines Fyou Moneys hat. Der Grund liegt in der Magie des Zinseszins. Ein Beispiel: Gehen wir mal davon aus du möchtest die ultimative finanzielle Unabhängigkeit erreichen. Dies bedeutet für mich, dass du von den Erträgen deines Kapitals leben kannst. Deine Ausgaben werden also von der Rendite deiner Investitionen gedeckt. Gehen wir nun von einer durchschnittlichen jährlichen Rendite deiner Investitionen von 6% aus (das ist nicht unrealistisch), so ergibt sich folgende Beziehung zwischen deiner Sparquote und den Jahren, die du bis zum Erreichen deines Ziels benötigst:
Die Mathematik dahinter ist äußerst simpel und wird in einem folgenden Eintrag erläutert.
Du siehst also, dass bei einer 10%igen Sparrate deine finanzielle Freiheit 51 Jahre auf sich warten lässt. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber dafür habe ich nur ein kräftiges „Fyou!“ übrig. Und selbst wenn es dir um weniger als die komplette finanzielle Freiheit geht, ist der Zusammenhang derselbe. Wenn wir jetzt aber das Auge mehr auf die Mitte der Tabelle richten, fängt es an interessant zu werden. Schon eine Verdopplung der Sparquote auf 20% macht dich 12 Jahren früher frei! Aber lass uns ambitioniert bleiben. Schauen wir auf 50%+. Bei einer 50% Sparquote ist deine finanzielle Unabhängigkeit nur noch 12 Jahre entfernt! Wenn du jetzt 30 Jahre alt bist, könntest du mit 42 Jahren deinen Job schmeißen und das machen worauf du Lust hast (bei angenommen gleichbleibenden Ausgaben). Das sind glatte 28 Jahre früher als bei den 10% des Durchschnittsdeutschen!
Jetzt sagst du vielleicht, mimimi 50% werde ich nie erreichen, ich will mein Leben jetzt genießen und nicht von Aldi-Aufbackbrötchen leben. Live today, worry tomorrow; Yolo….
Dazu erstmal so viel: Die 50% sind für jeden mit einem durchschnittlichen Einkommen zu erreichen. Ich weiß, dass es Härtefälle gibt, bei denen dies nicht zutrifft. Aber für das Gros, ist diese Quote absolut erreichbar. Wir werden darauf in folgenden Posts näher eingehen und es wird ein „on-going project“ bleiben. Achja: Und niemand muss von Aufbackbrötchen leben oder auf das Craftbeer am Wochenende verzichten.
Andere sagen, mimimi die Annahmen sind vollkommen falsch!
Dazu: Bitte schaue dir den folgenden Post an, der sich damit näher befasst. Die Annahmen machen absolut Sinn, sind aber natürlich keine Garantie. Die Zukunft ist nun mal ungewiss und ein Risiko ist immer da. Aber was soll’s? Ich bin der Überzeugung, dass ein Fyou Money-Amigo die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben der Aussicht auf ein Leben als Sklave vorzieht. Das bedeutet aber sich intensiv mit Geld zu beschäftigen, seine Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen und kalkulierte Risiken einzugehen.
zu 2.: Investiere die Differenz
Die eben erläuterte Sparquote stellt gleichzeitig unser Investitionspotenzial dar. In der obigen Tabelle gehe ich von einer Durchschnittsrendite von 6% aus. Wenn du jetzt auf dein Tages- oder Festgeldkonto blickst, wirst du feststellen: Das wird so nichts.
Wie in dem nächsten Beitrag erläutert, müssen wir uns dem Aktienmarkt zuwenden. Die Deutschen begegnen diesem in der Mehrheit mit äußerster Skepsis. Und wer kann es ihnen verübeln? Finanzmarktkrise, Brexit, eine Krise nach der anderen erschüttert die Märkte. Anja Kohl setzt während der „Börse vor Acht“ eine finstere Miene auf. Tenor: „Der Aktienmarkt ist nichts für Privatanleger. Zu gefährlich. Bleib bei deinem Sparbuch und spiele Mittwochs immer Lotto. Gehe brav arbeiten, schließe eine Lebensversicherung ab und kauf ein Eigenheim im Speckgürtel einer Großstadt. Alles andere wäre pure Spekulation.“ FYOU!
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Die Märkte sind volatil. Jedes kurzfristige investieren ist Spekulation. Das kaufen einzelner Aktien ist Spekulation. Wer sein Geld immer sofort verfügbar braucht, sollte nicht in Aktien investieren. Der langfristige Vermögensaufbau ist keine Seilbahn hoch zum Gipfel. Es ist eher eine alpine Straße gesät mit Schlaglöchern.
Aber: Langfristig ist das Renditepotenzial von Aktien unübertroffen. Wer finanziell unabhängig werden möchten, kommt am Aktienmarkt nicht vorbei. Ich werde in einen nächsten Post erläutern, warum eine Strategie, die sich auf Indexierung fokussiert, die richtige für den Aufbau des Fyou Money ist. Grob gesagt investieren wir nicht in einzelne Aktien. Wir kaufen keine VW oder Siemens Aktien, weil wir deren Entwicklung unmöglich vorhersagen können.
Wir investieren in den kompletten Markt. Wir setzen darauf, dass sich die gesamte Wirtschaft in den nächsten 15-20 Jahren im Durchschnitt positiv entwickelt. Wir glauben daran, dass die Millionen von Arbeiter und tausende kapitalmarktorientierte Firmen jeden Tag hart arbeiten um Gewinne zu erwirtschaften. Wir sind uns bewusst, dass einige dieser Firmen pleite gehen werden – und durch neue, ambitionierte Unternehmen ersetzt werden. Wir kalkulieren mehrere große Finanzkrisen ein. Aber wir gehen davon aus, dass die Wirtschaft im Durchschnitt immer weiter wächst.
Dies ist eine absolut logische und risikoaverse Einstellung, und ich werde in der Zukunft erläutern warum und wie sie konkret funktioniert. Ich richte mich dabei grob nach der von John Bogle (Gründer von Vanguard) propagierten Strategie des „Index Investing“ (oder auch Investition mit gesundem Menschenverstand). Bogle hat als einer der ersten vor Anlageberatern und Fondsmanagern gewarnt und dagegen eine passive Investmentstrategie entwickelt. Diese kommt ohne teure Fondsmanager aus und kommt daher mit geringen Kosten einher. Und nochmal: Mir geht es hier darum über solche Strategien aufzuklären, weil ich ein solchen Wissen für äußerst wertvoll halte. Ich gebe aber keine Garantien für ihre Wirksamkeit und verdiene auch nichts daran, wenn du ihr folgst.
zu 3.: Mache keine Schulden
Das sollte relativ klar sein. Dennoch werde ich einen separaten Post hierzu schreiben. Ich habe eine Zeit lang in den USA gelebt und gearbeitet. Die Beziehung der Menschen dort zu Schulden ist eine andere als in Deutschland. Kaum einer kommt ohne Schulden aus dem College, die Kreditkarte zu überziehen ist völlig normal und möglichst früh ein Haus zu finanzieren ist Teil des „American Dream“. Außerdem ist das Auto immer noch ein Statussymbol und viele finanzieren eines, das sie sich eigentlich nicht leisten können. Die Konsumgesellschaft läuft wie geschmiert.
In Deutschland ist das glücklicherweise noch anders. Doch auch hier scheint es immer einfacher zu sein, Kredite aufzunehmen, günstig zu finanzieren und Kreditkarten werden immer beliebter. 27% der Erwachsenen haben schon jetzt keine Nettovermögen oder sind verschuldet. Schulden sind die all-inclusive VIP-Eintrittskarte in das moderne Sklaventum und es gilt sie zu vermeiden wann immer möglich. Wenn Schulden gemacht werden müssen, beispielsweise für den Kauf einer Immobilie, sind diese wohlüberlegt und mit einem durchdachten Finanzierungsplan zu machen.
zu 4.: Halte dich von finanziell unverantwortlichen Menschen/Lebenspartnern fern
Vielleicht hast du schon von der Weisheit gehört, dass du der Durchschnitt der 5 Menschen bist, mit denen du am meisten Zeit verbringst. Dieser Satz wurde häufig wiederholt. Ich bin mir nicht sicher von wem die Idee ursprünglich stammt aber ich habe sie in Napoleon Hill’s exzellentem Buch sowie bei Bodo Schäfer kennengelernt.
Es geht hierbei eigentlich um mehr als Finanzen. Die Personen mit denen du die meiste Zeit verbringst können dich inspieren, wachsen lassen und dich motivieren. Oder sie halten dich zurück, ziehen deine Ziele ins Lächerliche und bieten dir keinen Input für persönliches Wachstum. Ähnlich verhält es sich auch mit den fünf Menschen und deinen Finanzen. Ist ein teures Auto Voraussetzung für Anerkennung innerhalb deines Freundeskreises? Gilt das Verprassen von Geld in Nachtclubs als cool und sparen als spießig? Oder kannst du mit deinen Freunden über Geld, Investments und große Ziele sprechen? Fördern sie dich und geben sie dir interessante Ideen?
Auch wenn es hart ist: Seinen engsten Zirkel kann und muss man managen. Die Menschen, die einem am nähesten sind, haben einen enormen Einfluss auf die eigene Entwicklung.
Ein spezieller Mensch ist natürlich der Lebenspartner. Was ist, wenn man das große Ziel hat in X Jahren die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen aber der Lebenspartner nicht mitzieht? Was wenn man selbst keine hohen materiellen Ansprüche hat um glücklich zu sein, der Partner aber schnelle Autos oder Designer-Handtaschen braucht? Das wird schwierig und erfordert frühzeitige Kommunikation und Verständnis. Wir werden dies noch ein einem separaten Post beleuchten.
Soweit erstmal die 4 simplen Regeln auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit. Sie sind auf dem ersten Blick sehr einfach und klar. Doch es sollte deutlich geworden sein, dass sie große Implikationen mit sich bringen. Auf die einzelnen Details gehen wir mit der Zeit in diesem Blog ein. Ich hoffe du bleibst an Bord und bringst vielleicht sogar eigene Ideen und Gedanken mit ein.
Cheers.
Ich habe kalkuliert, dass ich nach 12 Jahren bei 50 % Sparqoute bestenfalls 50 % meines Nettogehaltes als Rendite bekommen. Diese Rendite ist eine Bruttorendite, von der wiederum Abgaben abgeführt werden müssen, d. h., ich habe effektiv viel weniger als das, was ich bis dato zum Leben brauchte. Die Rechnung geht nicht auf.
FYOU 😉
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