Ist das Versprechen der 4-Stunden-Woche von „Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben“ realistisch?
Zwischen meinen Posts zum Thema Fyou Money und Vermögensaufbau streue ich immer wieder gerne ein Post zu empfehlenswerten Büchern oder sonstigen Dingen ein.
Diese Woche hat mich das Buch „Die 4-Stunden-Woche“ (Original: „The 4-Hour Work Week“) von Timothy Ferriss beschäftigt. Ich bin eigentlich kein schneller Leser, dennoch habe ich das Buch an einem Wochenende durchgearbeitet. Durchgearbeitet? Ja, denn das Buch enthält so viele sinnvolle Lektionen, dass ich nicht drumherum kam mir Notizen zu machen. Hier sind meine wichtigsten Impressionen:
Was lernt man von der „4-Stunden-Woche“, geschrieben von Timothy Ferriss?
Timothy Ferriss erzählt zunächst von seinem eigenen Werdegang: Davon wie er aus Langeweile nie einen Job lange halten konnte und über $40.000 pro Jahr nicht hinaus kam. Bis er sich entschloss seine eigene Firma zu gründen und nach kurzer Zeit $40.000 pro Monat verdiente. Doch das hatte seinen Preis. Er hat rund um die Uhr gearbeitet, litt an Panikattacken und wurde zum Work-a-holic. Dann machte er eine erstaunliche Entdeckung.
Je weniger er seine Firma managte, desto besser lief sie. Insbesondere stellte er fest, dass 20% seiner Tätigkeiten für 80% seines Umsatzes verantwortlich waren. Genauso sorgten 20% seiner Kunden für 80% seiner Gewinne. Kurzerhand entschloss er sich sein Business so schlank wie möglich zu machen: Kunden, die viel Ärger machen, ohne entsprechend hohen Umsatz zu generieren, ließ er ziehen. Sekundäre Tätigkeiten lagerte er aus und er selber konzentrierte sich voll auf die Kernthemen. Schritt für Schritt stellte er sein Geschäft, den Vertrieb von Nahrungsergänzungsmitteln, um, so dass er sich selber fast komplett obsolet machte. Schlussendlich musste er nur noch 4 Stunden in der Woche arbeiten und verdiente $40.000 im Monat. Ein respektabler Stundenlohn!
Möglich gemacht hat das ein Überdenken aller Geschäftbereiche nach dem 80-20 Prinzip (siehe Pareto-Prinzip) und das konsequente outsourcen aller Unternehmensbereiche. Mittlerweile gehört Timothy Ferriss zu den, wie er sie selber nennt, „New Rich“. Eine Gruppe von Leuten, die sich entschlossen haben, nicht ihr lebenlang einen 9 to 5 Job mit der vagen Hoffnung auf ein nettes Rentnerleben auszuüben. Stattdessen nutzen die New Rich die Möglichkeiten moderner Technik um von überall zu arbeiten. Von wo sie wollen und wann sie wollen. Mobilität und Reisen gehört ebenso zu ihrem Lebenstil, wie genügend Zeit um neue Dinge kennenzulernen. Timothy Ferriss plädiert dafür mehrere „Mini-Renten“ zu nehmen. Also Auszeiten vom Job, die zwei Monate oder zwei Jahre lang sein können. Während dieser Zeit man reisen und seinen Horizont erweitern kann, anstatt die besten Jahre seines Lebens im Büro zu verbringen.
Der Autor gibt dabei eine Menge „hands-on“ Ratschläge. Von dem Entwickeln einer eigenen Geschäftsidee, über das Aushandeln von mehr Freiräumen im Job bis hin zu Tipps für den mobilen Lebenstil.
Fyoumoney.de Rezension
Die „4-Stunden-Woche“ ist längst kein Geheimtipp mehr. Immerhin rangiert das Werk seit geraumer Zeit auf der Bestseller-Liste der New York Times. Und ich kann absolut nachvollziehen warum. Timothy Ferriss stellt auf unprätentiöse Art und Weise unangenehme Fragen und bietet inspirierende Antworten. Vor allem zieht sich ein Thema wie ein rotes Band durch das Buch: Das Leben ist endlich. Unsere besten Jahre kommen vermutlich nicht erst nach 70. Wollen wir diese wirklich im Büro verbringen, um einem Karriereziel hinterher zu hecheln, das uns wahrscheinlich nicht mal glücklich macht?
Dabei ist der Autor keineswegs ein esoterischer Hippie. Er ist sich sehr wohl bewusst, dass ein solcher Lebenstil finanziert werden muss und vielen Leuten am Anfang Angst bereitet. Was wenn ich pleite gehe? Keinen neuen Job mehr finde? Was ist mit meiner Rente? Bin ich ohne Karriere nicht ein Loser? Die Zweifel werden offen angesprochen und nicht unter den Teppich gekehrt. Mir gefällt, dass Ferriss einen alternativen Weg aufzeigt. Das man Geld verdienen kann ohne 40 Stunden (+) im Büro zu verbringen. Man ist nicht mal an einen bestimmten Ort gebunden.
Die mittleren Kapital waren etwas zäh. Sie handeln davon, wie man sein Geschäft weitgehend automatisiert und sich Freiräume schafft. Dieser Teil sollte allerdings besonders spannend sein für Menschen, die bereits ihre eigene Firma haben. Meine Lieblingskapitel waren die ersten und letzten. Sie zeigen eine neue Definition von Arbeit auf und konfrontieren mit harten Fakten: Die Zeit vergeht schnell, verbringe deine besten Jahre nicht im Büro und übernehme Verantwortung für dein selbstbestimmtes Leben.
Nach dem Lesen war ich dankbar dafür, das Buch nicht erst mit 60 Jahren, sondern bereits in einem relativ jungen Alter gelesen zu haben. Eine ganz klare Empfehlung an alle, die mehr aus ihrem Leben herausholen wollen als eine Karriere und den dicken Mercedes.
Das Buch kann man günstig bei Amazon auf Deutsch oder Englisch erwerben.
Die Brücke zum Fyou Money
Die Grundessenz der „4-Stunden-Woche“ ist die selbe wie beim Fyou Money: Die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben. Die Chance sich von Abhängigkeiten zu lösen und seinen eigenen Weg zu gehen. Meiner Meinung nach ist der eigene Weg immer einfacher aus einer „F*ck You-Position“ heraus zu bestreiten. Wer sein Leben nicht von Gehalt zu Gehalt planen muss, der kann sich auch die gedankliche Freiheit nehmen über persönliche Ziele nachzudenken. Der plötzliche Jobverlust wird dadurch nicht zu einer Katastrophe, sondern zu einer Chance. Die finanzielle Freiheit erlaubt einem ein realistisches Träumen und Pläneschmieden.
Risiken sind immer einfach einzugehen, wenn man einen (finanziellen) Fallschirm hat. Oder wie Frank es sagen würde: „A wise man’s life is based around fuck you.„
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