Herzlich Willkommen zur neuesten Ausgabe von Another F*cking Week!
Da ich den Großteil dieser Woche leider im krank im Bett verbracht habe und der Rest der Zeit für die liebe Arbeit drauf ging, halte ich mich diesmal kurz. Nächste Woche gibt es hoffentlich wieder etwas mehr Content…
Finanzthema der Woche
Am Dienstag waren Midterm Elections in den USA. Es war ziemlich spannend den Wahlkampf im Vorfeld mitzuverfolgen. Man konnte das Gefühl nicht loswerden, dass viele Menschen in den USA unversöhnlich in zwei Lager aufgeteilt sind: Demokraten und Republikaner.
Dazu kommt die Ära Trump, in der ein Wahlkampf scheinbar besonders hart ausgefochten wird. Die Wahlwerbespots sind teilweise schon bedenklich. Da wird mit Schmutz nicht gespart.
So hat Präsident Trump dann auch gleich per Twitter eine Warnung ausgesprochen: Wenn die Amerikaner ihre Depots weiterhin in grünen Farben sehen möchten, so mögen sie doch bitte die Republikaner wählen. Crash-Ängste im Falle eines Wahlerfolgs der Demokraten wurden geschürt.
Am Ende des Wahlabends war klar: Der Senat bleibt bei den Republikanern und das House geht an die Demokraten. Ab sofort sind mehr Kompromisse nötig. Das kann ja was werden…
Der Börse gefiel es, anders als durch Herrn Trump angedroht, allerdings ganz gut und der Dow machte einen 500 Punkte Sprung nach oben. Aber naja, politische Börsen haben ja bekanntlich kurze Beine.
Tweet der Woche
Dow +1800 since last Monday.
Thanks for playing. pic.twitter.com/vubVhHhein
— Ramp Capital♿️ (@RampCapitalLLC) 7. November 2018
Da fliegen sie, die Börsenbären samt den Crash-Propheten! Während eben noch die große Rezessionsangst umging, scheint der Dow mittlerweile wieder im Rallye-Modus zu sein. Gute Q3 Earnings, Midterm Elections, man muss die Feste feiern wie sie fallen.
Und was die Rezession angeht: Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.
USA Lektion der Woche
Diese Woche gab es einen kleinen Kulturschock für mich als deutschen Expat in New York.
Folgendes Szenario kennt wohl jeder. Du stehst mit dem Wocheneinkauf in der Kassenschlange beim Discounter deines Vertrauens. Du hasst es. Alle Leute schieben schlechte Laune. Es ist heiß. Und vor allem geht es einfach nicht voran.
Entweder hast du mal wieder die Schlange mit der neuen Azubine erwischt, die Basilikum nicht von Rosmarin unterscheiden kann und die PLU vom Sonnenblumkernbrötchen nicht kennt oder der Hipster besteht darauf mit NFC zu bezahlen aber Penny ist halt noch in 2016. Oder eine dieser hinterhältigen Hausfrauen schleicht sich von der falschen Seite der Kasse an um „nur mal schnell etwas umzutauschen“. Wobei das natürlich nie NIE NIEEE „mal schnell“ von der Bühne geht.
Doch dann das. Alle haben schon darauf gelauert. Ein Geschenk der Einzelhandelsgötter. Ein Wunder. Die einmalige Chance wertvolle Minuten deines Lebens zu retten: Eine neue Kasse wird geöffnet!!
Und wer dieses Szenario kennt, der weiß, das Vorurteil die Deutschen seien emotionslos, passiv und wenig leidenschaftlich ist absolut falsch. Kaum ertönt das schnöde: „Stellen se sich doch schonma bei Kasse 3 an“, bricht die Hölle los. Die alte Oma Erna aus der Nachbarschaft, sonst am Gehstock durch den Kiez schlurfend, fährt die Ellbogen aus sprintet von der Konservenabteilung in 4,3 Sekunden zur Kasse 3. Die genervte Mutti vor dir peitscht ihren Kevin an, schon mal einen Platz zu reservieren. Zwischen Ü-Eiern und Tabakwaren bricht ein Kleinkrieg ohne Gnade für Anstand und Reputation aus. Wenn eine neue Kasse öffnet, wird der Deutsche zum Tier.
In New York habe ich für dieses Szenario ein Massaker erwartet. Der durchschnittliche New Yorker ist ja nicht ohne Grund eher weniger für seine zuvorkommende Art und Freundlichkeit bekannt. Quasi das böse Stiefkind der USA. In der Subway ist sich jeder der Nächste.
Doch zu meiner Überraschung gilt das nicht bei der Öffnung einer neuen Kasse. Wenn eine neue Kasse eröffnet wird, dann haben die Leute, die schon eine Weile warten, Vorrecht. Wer von hinten heranstürmt, wird mit bösesten Blicken gestraft. Die spinnen die Amis!
Das Fuck You der Woche
Der Award Fuck You der Woche war eine beliebte Kategorie auf fyoumoney. Die Awardverleihung an Mick Knauff ist noch immer einer der meistgeklickten Artikel. Verliehen wurde der Award regelmässig an den grössten Non-Sense in der Finanzszene.
Alles Friede Freude Eierkuchen diese Woche – der Mittelfinger wird erst kommende Woche wieder gereckt.
Das Buch der Woche
Diese Woche mal nichts zu Finanzen, dafür ein tolles Buch zu meiner zweiten großen Leidenschaft: Dem Radsport. Das Buch des Niederländischen Autors Tim Krabbé ist eine Ode an den schönsten Sport der Welt. Während der Radsport zu Zeiten von Jan Ullrich und Lance Armstrong ja auch in Deutschland mal im Trend lag, werde ich mittlerweile schief angeschaut, wenn ich die Tour de France verfolge.
Doping hin, Doping her. Es gibt kaum eine Sportart, die so viel Historie, Mystik und übermenschliche körperliche Leistungen verbindet. Auch selber schwinge ich mich gerne auf mein Rennrad. Zwei Stunden strampeln, der Kopf frei von Gedanken – es gibt nichts Besseres um die Batterien wieder aufzufüllen.
Da ich derzeit leider nicht selber fahren kann, lese ich das Buch von Krabbé, der es wie kein Zweiter schafft die Liebe und Begeisterung für den Radsport in Worte zu gießen.
Wie immer freue ich mich über Feedback, Kommentare oder gerne auch Link-Tipps für die nächste Ausgabe und verbleibe ansonsten mit besten Wünschen für ein angenehmes Wochenende!
Würde mich ebenso freuen, wenn du dich für den Newsletter eintragen würdest!
Cheers.
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Also das FuckYou der Woche an Herrn Knauf ist ja auch echt interessant. Er liefert genau das, was Menschen brauchen, die sowieso kein Interesse daran haben sich ernsthaft mit dem Thema Investieren zu beschäftigen. Das bietet er genau das richtige. Reich werden im Abo-Format. Vor allem, weil Investments ja langfristig zum großen Erfolg führen sollen, sind Verluste schon Teil des Angebots und bis dieses „langfristig“ dann in die Gegenwart gerückt ist, ist Herr Knauf schon längst ausgestiegen. Ein großartiges Geschäftssystem. Ich persönlich würde ja schon wert auf Integrität legen, aber diesen Begriff könnte man ihm ja auch nochmal in Ruhe erklären.