Das F*ck You der Woche – Nachhaltig investieren mit ÖKOWORLD

fck you der woche

Wir haben es geschafft, die Weihnachtszeit ist vorüber und nach den besinnlichen Tagen darf endlich wieder geflucht werden – Da bietet sich ein neues F*ck You der Woche an.

Im Zuge der letzten Weihnachtseinkäufe zog es mich in den nahen Bio-Supermarkt. Man gönnt sich ja sonst nichts. Doch keine Angst liebe Minimalisten, ich schmeiße für gewöhnlich mein Geld nicht mit vollen Händen für Quinoa aus Maya-Anbau und fair gehandelten Einhorn-Kondomen aus dem Fenster. Eigentlich habe ich bisher sogar eher einen Bogen um das Hippie-Paradies gemacht. Roch auch immer schon so komisch. Jedoch brauchte ich für das Weihnachtsfest noch ungespritzte Boskop-Äpfel für die leckeren Bratäpfel. Also rein ins Vergnügen…

Ökoworld

Zwei Überraschungen brachte meine Stippvisite im Öko-Wunderland dann doch mit sich. Erstens: Da laufen gar nicht nur Alt-68er in Sandalen rum und rollen sich in der Schlange an Kasse 5 schon mal einen Joint. Mein Weltbild geriet leicht ins Wanken. Der Bio-Markt glich eher einem Treffpunkt für den bewussten Mittelstand. Die Produkte waren, bis auf einige krasse Ausnahmen, auch gar nicht sündhaft teuer.
Überraschung Nummer Zwei: Die Besuch im Bio Markt gab mir gleichzeitig neue Impulse für mein Investoren-Dasein. Ich griff nämlich zum kostenlosen Kundenmagazin „Schrot&Korn“ (nicht zu verwechseln mit der Fachzeitschrift für alkoholabhängige Schrottplatz-Mitarbeiter „Schrott&Korn“). Dem Magazin an sich vermochte es nicht gerade mein Interesse zu wecken, doch eine Beilage zum Magazin fiel mir auf.

Der fünfte Gewinner des „F*ck You der Woche“ – ÖKOWORLD

Ökoworld  (Ja, ich weiß, das ist kein Boskop. Der wurde schon zum Bratapfel verarbeitet.)

Titel der Beilage lautete: „Machen Sie mehr aus Ihrem Geld! Mit uns und guter Rendite. Wir wollen, dass sie ihr Geld ethisch + ökologisch anlegen. Jetzt | Mit Gewinn | Mit Uns!“ Dazu grinste ein älterer Herr mit gediegenem Vollbart und Ökobrille freundlich drein.  Ich jedoch musste einen Moment lang inne halten. Ich setzte mich auf einen der bereitgestellten Sessel aus geflochtenem Hanf. Man schien mir meine plötzliche Verunsicherung anzusehen. Eine ältere Dame wandte sich mir zu: „Ist alles in Ordnung, junger Mann? Ist etwa das Soja-Geschnetzelte schon wieder aus?“. Ich blickte sie aus leeren Augen an und stammelte: „Nein, nein kein Soja, schon gut. Mir ist nur so eben bewusst geworden, dass ich bei der Auswahl meine Bratäpfel höhere ökologische Maßstäbe ansetze als bei der Auswahl meiner Kapitalanlage *Schluchz*“. Die Omi war entweder ob meines spontanen Gefühlsausbruchs oder dem Wort „Kapitalanlage“ verschreckt und huschte mit dem veganen Mettigel unterm Arm davon.

Das war auch vollkommen in Ordnung. Schließlich brauchte ich ein wenig Zeit für mich. Konnte ich wirklich fast drei Euro für Bio-Äpfel zahlen und gleichzeitig mein Geld in den MSCI World investieren? Wahrscheinlich sind da auch Unternehmen dabei, die Insektizide und Pestizide herstellen. Erkaufe ich mir meinen sauberen Bratapfel, indem ein anderer Mensch buchstäblich in den sauren Apfel beißen muss?

Ich blickte wieder auf die Broschüre. Der ältere Herr entpuppte sich als Herr Alfred Platow, seines Zeichens Gründer von ÖKOWORLD. Er raunte mir zu: „Ökologie muss auch ökonomisch sein, sonst macht es keinen Sinn“. Oh, wie wahr! Doch Alf, so sage mir: Muss denn Ökonomie nicht auch ökologisch sein? Auf der Suche nach Antworten öffnete ich die Beilage. Was ich fand beruhigte mich. Alf hatte die Lösung bereits gefunden. Er hat einen Fonds aufgelegt, mit dem ich „Bewusst mit gutem Gewissen investiert“ bin. Genau das worauf ich aus war. Denn „Vermögensbildung nach ökologisch-ethischen Grundsätzen hat nichts mit Gutmenschentum oder gar einer Verpflichtung zur Selbstausbeutung zu tun. Es geht vielmehr um ein gesundes Gewinnstreben, verbunden mit bewussten Handeln.“ Alfred zog mich immer tiefer in seinen Bann, ich fühlte mich schon viel besser und biss beherzt in einen meiner unbezahlten Boskop-Äpfel. Doch ich war noch nicht ganz überzeugt. Wie viel Rendite würde mich mein ökologisch sinnvolles Handeln kosten?

Ein Blick auf die letzte Seite offenbarte: Seit Auflage des ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC Fonds in 1996 weist der Kurs einen Anstieg um 190,79% aus. Wow! 2015 gab es 14,47% – nicht übel. Ich zückte sofort mein Smartphone, um über das Online-Banking mein Depot umzushiften. Ich wollte das Fest der Liebe mit ruhigem Gewissen feiern können. Dazu musste ich sofort handeln.

Ich hatte bereits die ersten vier Ziffern meiner TAN eingegeben, da schnappte ich aus der Ferne ein leises „Fuck youuuu“ auf. Ich schreckte hoch. Ein Heranwachsender hatte wohl gerade den Preis für das Öko-Bier entdeckt und schien erbost. Mich jedoch holte der Gefühlsausbruch in die Realität zurück. „F*CK YOU“. Bleib kritisch Pascal, lass den Alf dich nicht hinter’s Licht führen.

Ökologisches Investieren – Ist Öko drin wo Öko draufsteht?

Ökovision

Erstmal anschauen, was der ÖKOVISION Fonds eigentlich so macht. Laut Anzeige wird in Wasserversorgung, soziale Kommunikation, Gesundheit, ökologische Nahrungsmittel, regenerative Energien und so weiter investiert. Dagegen soll auf Unternehmen aus den Bereichen Atomenergie, Erdöl, Waffentechnologien und Chlorchemie verzichtet werden. Klingt zunächst nicht schlecht. Was bedeutet dies in der Praxis? Die größte Position im Portfolio ist der Chiphersteller NVIDIA. Nun ja, kann man vielleicht unter „soziale Kommunikation“ hängen. Dazu kommen SAP und Henkel. SAP ist bestimmt ebenfalls der sozialen Kommunikation zuträglich und Henkel macht zwar keine saubere Energie, dafür aber die Küche sauber. Die zweitgrößte Position im Fonds ist die „Yes Bank“, ihres Zeichens fünftgrößte Bank Indiens. Finanziert bestimmt den Anbau von Bio-Boskop-Äpfeln oder so.

Zugute halten muss man dem Fonds, dass er breit aufgestellt ist. Regional herrscht allerdings ein ziemliches Übergewicht an US-Amerikanischen Aktien. Bei der Auswahl der Aktien scheint mir der Stempel „Öko“ allerdings etwas euphorisch. Auf den ersten Blick scheint es, als ob man die „Bösewichte“ wie Waffenhersteller und Förderer von fossilen Brennstoffen zwar aussortiert, die Unternehmen, die dann aber tatsächlich ins Portfolio wandern nicht gerade hardcore Ökoenthusiasten sind. Ob Starbucks, Osram und Intel dem eigenen Empfinden nach als Öko-Unternehmen gelten, muss jeder selber entscheiden. Zumindest Finn-Sören wäre von Starbucks begeistert

Ökologisches Investieren – Eine teure Angelegenheit?

Was dem ÖKOWORLD ÖKOVISION Fonds aber letztendlich das „F*ck You der Woche“ einbringt, ist die Kostenstruktur. Zunächst wird ein Ausgabeaufschlag von 5% erhoben. Allein dies wäre für mich bei der Fondsauswahl ein No Go. Durch Abschluss bei einer Direktbank lässt sich der Ausgabeaufschlag eventuell noch vermeiden. Verbleiben tun jedoch Verwaltungsgebühren von 1,76% zzgl. Managementgebühren pipapo, so dass wir bei TER von ca. 2,49% landen. Im Vergleich dazu kommen andere aktiv gemanagte Fonds, wie der DWS Deutschland, mit einer TER von 1,4% aus. Der Preisaufschlag im Bio-Supermarkt scheint auch für das Öko-Investment verlangt zu werden.

Im Bio-Markt bekomme ich immerhin unbehandelte Lebensmittel. Wie sieht es beim Bio-Investment aus? Bekomme ich neben einem guten Gewissen auch noch eine gute Rendite?

Ökoworld ÖkovisionGrafik by fondsweb.de

Der Vergleich mit einem ETF auf den MSCI World zeigt eine gewisse Korrelation zwischen den beiden Fonds. In den letzten fünf Jahren lag die Wertentwicklung beim ComStage ETF auf den MSCI World jedoch um ca. 18% über dem ÖKOWORLD Fonds. Dazu kommt eine geringere Volatilität und eine TER von gerade einmal 0,20% p.a.

Ob einem diese signifikanten Mehrkosten das scheinbare Ökoinvestment wert sind, muss jeder selber entscheiden. Mir jedoch erscheint es überteuert, was auch der nächste Vergleich offenbart.

Ökologisches Investieren – Die kostengünstige Alternative

Wer dennoch bestimmte Industrien kategorisch aus seinem Portfolio verbannen möchte, dem bieten sich kostengünstige Alternativen. Es lohnt sich ein Blick auf den MSCI WORLD Social Responsibility Index zu werfen. Dieser Index umfasst große und mittlere Unternehmen aus 23 Industriestaaten, welche einem „Werte-Screening“ unterliegen. Zunächst werden dabei Unternehmen aus den Bereichen Kernenergie, Tabak, Alkohol, Waffen, Glücksspiel, Gentechnik und Pornografie ausgeschlossen. In einem zweiten Schritt wird das Environmental, Social and Governance Rating (ESG) herangezogen. Basierend auf 96 Faktoren werden Ratings von AAA bis CCC vergeben. Einzug in den MSCI WORLD Social Responsibility Index finden nur Unternehmen mit einem ESG Rating besser als BBB. Ich persönlich halte das für transparenter als die Auswahl durch ein Gremium bei ÖKOWORLD. Ob es zu einer „ökologischeren“ Auswahl führt, kann ich nicht beurteilen.

ÖKOWORLD ÖKOVISION

Auf den MSCI WORLD Social Responsibility Index gibt es selbstverständlich auch ETFs (hier von UBS). Der Chartvergleich zeigt eine bestechende Korrelation zwischen dem Indexfonds und dem ÖKOWORLD ÖKOVISION C Fonds. Über die letzten fünf Jahre konnte der Index den Öko-Fonds dennoch um ca. 9% „outperformen„. Neben einer etwas geringeren Volatilität, kommt der ETF mit einer TER von 0,38% p.a. aus. Diese liegt zwar höher als beim ETF auf den MSCI World (0,20%), aber dennoch viel niedriger als bei ÖKOWORLD (2,49%).

Fazit

Wer beim Investieren in bestimmte Branchen Gewissensbisse hat, der findet hier kostengünstige Alternativen zum ÖKOWORLD Investment. Die Mehrkosten für das aktive Management scheinen hier weder aus ökologischer, noch aus Rendite-Sicht gerechtfertigt. Da hilft auch der famose Rauschebart vom Alf nicht mehr viel…

Cheers.

 

Mich würde deine Meinung zum Thema Ethik und Ökologie beim Vermögensaufbau interessieren! Spielt das für dich eine Rolle oder ist Rendite und eine niedrige Kostenstruktur König bei dir?

 

 

22 Kommentare

  1. Beim Investieren achte ich nicht auf Ethik oder Ökologie. Hauptsache es gibt Rendite.
    Das ist sowieso auch wieder so ein neuer Hype. Erst Bio, dann Vegetarier, dann Veganer und jetzt auch noch Öko und Ehtik im Finanzwesen. Neee lass mal 🙂

    • Hi Gurki,

      verständlicher Standpunkt. Für mich sind dies ebenfalls keine Faktoren bei der Investitionsauswahl, da mag ich es simpel. Wenn ich etwas förderungswürdig halte, spende ich da lieber separat.

      Beste Grüße
      Pascal

    • Hallo,
      der hier vorgestellte Fonds, oder auch ähnliche Konzepte wie z.B. der „Natur Aktien Index“ sind schon ca. 20 Jahre alt, das würde ich nicht als „neuen Hype“ bezeichnen.

  2. Schön recherchiert, danke!
    Warum sollte man in solch einen Öko-Fonds investieren? Mir fallen zwei Beweggründe ein: 1) Überrendite! und 2) etwas Gutes tun.
    1) Du hast durch den Vergleich mit dem MSCI Index belegt, dass die Überrendite nicht wirklich klappen will – ich bin nicht überrascht, vielleicht aber mancher Alpaha-Seeker ;-))
    2) Dieser Beweggrund mag ja sehr nobel sein. Doch wie soll das genau gelingen, bei einem „stinknormalen“ Aktienfonds mit Öko-Kriterien? Theoretisch wird natürlich Öko-Unternehmen so der Zugang zum Kapitalmarkt vereinfacht, bzw. die Kapitalbeschaffung erleichtert. Doch ob das für SAP und Henkel erforderlich ist. Hätte einen Alternativvorschlag für Investoren, die etwas Gutes tun wollen: Was man sich an Spesen (krasse TER übrigens!!) spart und mit dem Index an Mehrrendite erzielt könnte man ja einer guten Sache spenden und zwar in Cash! Das käme tatsächlich einem guten Zweck zu und nicht nur Herrn Platow!
    Viele Grüße,
    FF

    • Hi FF,

      danke für deinen Kommentar! Ich bin da absolut bei dir. Investieren mit Öko-Fonds für ein gutes Gewissen macht für mich wenig Sinn. Dein Vorschlag, von den ersparten Kosten besser etwas zu spenden, finde ich super. So halte ich es auch. So kann ich auch besser entscheiden, wo mein Geld hinfließt.

      Beste Grüße
      Pascal

      • Bin teilweise von der Ignoranz sprachlos.Spenden bringt ueberhaupt nichts, Die Welt muss ein System finden , dass sich ethisch korrekt selber tragen kann. Ich habe mehrere Jahre in einem Armen Land gelebt, und habe selten gespendet…Selbst wenn mich Kinder anbetteln spende ich nichts. Kaltherzig? Nein, ich behalte einfach nur meinen logischen Verstand. Die Welt koennte sich drastisch veraendern wenn jeder sein Konsumverhalten mal kritischer hinterfragt. Damit meine ich auch das Investieren in Aktien etc. Das Spenden ist nur eine Symptom Behandlung, ein Fass ohne Boden bleibt weiterhin bestehen.
        Anstatt sinnlos zu spenden, werde ich lieber aktiv und erschaffe was Nachhaltiges und genau dieses Nachhaltige, dass einen Mehrwert fuer die Gesellschaft schafft, sollte auch bei Investionen eine Rolle spielen, und nicht Rendite.
        Die 2000 Euro die in Waffenfirmen gesteckt wurden, gleicht man nicht durch 2000 an Spenden wieder aus! Packt es doch lieber an der Wurzel , und spart euch bitte das Spenden.

    • Ich halte es für sehr ironisch, erst als Anteilseigner von Shell oder BP die Verschmutzung der Meere voranzutreiben, und danach die Umweltschützer losschicken, damit die dann aufräumen – da wusste schon die Titanic vor über 12 Jahren Bescheid:
      http://www.titanic-magazin.de-www.titanic-magazin.de/heft/klassik/2005/september/fachmann14/

      Man kann aber auch versuchen, von Grund auf ein nachhaltiges Leben zu führen, z.B. ressourcenschonend leben und statt in Kernenergie und Kohle in erneuerbare Energien investieren. Schade nur, dass man als „Laie“ keine Ahnung von solchen Unternehmen hat, und wie schön, wenn ein Herr Platow einem die Arbeit abnehmen möchte, diese Unternehmen zu finden (so wie der Biomarkt die ungespritzten Boskops herankarrt).

      Ob Herr Platow diese Aufgabe nun gut oder schlecht macht (sieht für mich nach einem Best-in-Class-Ansatz aus), hätte mich schon interessiert. Stattdessen hört man nur zum x-ten Male, dass ein „aktiver Fonds“ natürlich viel zu teuer ist im Verhältnis zum ETF – das ist wenig überraschend.

      Schöne Grüße,
      Martin

      • Hallo Martin,

        besten Dank für deinen Kommentar!

        Ganz davon abgesehen, ob der Vermögensaufbau das richtige Mittel für das ökologische Engagement ist, stimme ich dir zu, das die Auswahl von „guten“ Unternehmen schwierig ist. Das du in dem Artikel keine Hinweise auf die Qualität der Arbeit von Herrn Platow gefunden hast, finde ich schade. Ich dachte, ich hätte meine Kritik an der Unternehmensauswahl ausreichend dargestellt. Ob beispielsweise Starbucks mit seinen Millionen an To Go Bechern oder Osram nun als „nachhaltig und ressourcenschonend“ gelten sollten, wage ich zu bezweifeln. Was mich besonders stört ist die fehlende Transparenz. Ja, es gibt einige grobe Grundsätze: Keine Waffen, keine Erotik usw. – aber reicht das?
        Ich glaube nicht. Jedenfalls nicht für den immensen Betrag an Verwaltungsgebühren. Die Alternative, den MSCI Social Responsibility Index, finde ich da sympathischer. Und zwar nicht bloß wegen niedrigerer Kosten, sondern weil die Kriterien äußerst transparent sind. Wie stringent sie letztendlich sind, muss jeder für sich selber entscheiden.

        Beste Grüße
        Pascal

  3. Hallo Pascal,

    ich sehe dort die Verantwortung eher beim Verbraucher.
    Als Investor kannst Du nur einen positiven Einfluss ausüben, wenn Du Milliarden oder zumindest mehrere Millionen in ein Unternehmen investierst.
    Das ist eindeutig bei 99,9% der Privatinvestoren nicht gegeben.
    Zudem werden die Aktien am Sekundärmarkt gehandelt, wodurch dem Unternehmen letztendlich egal sein kann, ob die Aktien jetzt Lieschen Müller oder Max Mustermann gehören.

    Interessant finde ich, dass die Leute mit der wenigsten Ahnung zumeist am stärksten darauf pochen ökologisch zu investieren und gleichzeitig mit ihrem Konsum genau diese „bösen“ Konzerne unterstützen.
    Man muss sich nur vor Augen halten, dass die Unternehmen nur existieren können, wenn ihre Produkte auch gekauft werden. Sonst werden sie pleite gehen.

    Schöne Grüße
    Dominik

  4. Hi Dominik,

    das sehe ich ähnlich. Letztendlich werden die Geschicke eines Konzerns zunächst von Angebot und Nachfrage gelenkt. Solange die Nachfrage da ist, wird das Angebot folgen – unabhängig davon ob Privatinvestoren die Aktie verschmähen oder nicht.
    In der Tat dürfte es den Unternehmen aus egal sein, ob Lieschen oder Finn-Sören die Aktien hält. Allerdings wird die Nachfrage nach den Aktien relevant, wenn ein Konzern Kapitalmaßnahmen plant. Denn die Nachfrage treibt letztendlich den Kurs der Aktie und damit bspw. die Konditionen für eine Kapitalerhöhung. Auch werden gerade institutionelle Investoren auf der Hauptversammlung beginnen zu rumoren, wenn der Kurs ihrer Aktien einbricht. Das Management hat also schon einen gewissen Anreiz (bzw. ist es seine Aufgabe) den Wert des Investments seiner Anteilseigner zu steigern.

    Deine Beobachtung kann ich allerdings teilen: Kapitalismus-Kritik lässt sich halt am einfachsten über einen Tweet vom neuen iPhone 7 verbreiten 😉

    Beste Grüße
    Pascal

  5. Tag zusammen, und ein frohes neues Jahr!

    Ich freue mich, dass dieses Thema hier aufgegriffen wird. Ich denke auch, dass man als kleiner Privatanleger keinen direkten Einfluss auf die Unternehmen hat, aber ich gebe drei Dinge zu bedenken. Erstens wirken gute Öko- (oder lieber allgemeiner ethische, nachhaltige, sozial-verantwortliche) Fonds durch direkte Kommunikation im Sinne ihrer Nachhaltigkeitsvorstellungen auf Unternehmen ein, und je größer ihre Kundenbasis, desto größer ihr Einfluss. Zweitens möchte ich nicht von gesellschaftlich schädlichen Produkten oder Leistungen finanziell profitieren. Es macht für mich z.B. wenig Sinn, Geld durch Kohlestrom zu verdienen, dies dann aber zum Teil für Klimaschutzprojekte zu spenden. Drittens gibt es Studien, nach denen nachhaltige Investments eine Überrendite erbringen können, u.a. weil auch sehr auf finanzielle Stabilität geguckt wird und sogenannte Reputationsrisiken geringer sind (z.B. Skandale bei Zulieferern).

    Ich persönlich habe ein bisschen Geld in solchen Fonds stecken (geringe Gebühren haben z.B. der Aktienfonds der GLS Bank und der Fonds zum Global Challenges Index), nutze deren Portfolioaufstellungen aber auch zur Vorauswahl von Einzelaktionen.

    • Hi Cosic,

      Ein frohes Neues dir!

      Ich finde es gut, dass du dir zu dem Thema Gedanken machst. Schließlich muss sich jeder mit seinem Investment wohlfühlen.
      Bei den Studien zu erzielbaren Überrenditen bin ich immer vorsichtig. Sicherlich werden sich Zeiträume finden, in denen „Öko-Fonds“ den Markt schlagen. Ich könnte mir vorstellen, dass dies bei dem Ölpreisverfall zuletzt der Fall gewesen ist. Dies zieht natürlich Förderer und Verarbeiter von fossilen Brennstoffen erstmal runter. In einem anderen Zeitraum mag es sich genau andersherum verhalten. Langfristig bezweifle ich eine Überrendite durch Öko-Aktien.

      Beste Grüße
      Pascal

    • Hallo Sascha,
      danke dir 🙂

      Ich verrate dir ein Geheimnis: Der Apfel auf dem Bild ist nicht nur kein Boskop sondern sogar nicht einmal ungespritzt! :O

      Beste Grüße
      Pascal

  6. Hi Barbaz,

    ich schätze immer Menschen, die nach eigenen Werten anlegen 😉
    Dabei scheint doch gerade Erotik ein sehr nachhaltiges Geschäft zu sein. Sex sells.

    Beste Grüße
    Pascal

  7. Tach zusammen,

    das ist ja mega spannend was ich hier lese!

    Ich werde dieses Jahr mein Portfolio komplett auf Öko und Sozial umstellen. Dabei ist mir eine vergleichbare Rendite mit dem MSCI World wichtig…

    Im Manager Magazin habe ich gelesen das 15 Millionen Deutsche neben wirtschaftlichen Zielen auf Ökologie für wichtig erachten. Eine potenzielle Maße, eine nachhaltige Wirtschaft über Invstorengelder (nicht nur über den Konsumenten), ist also „potenzial“ gegeben.

    Eine Diskussion was gut und schlecht ist, macht hier oder in anderen Foren keinen Sinn. Das sollte jeder für sich entscheiden.

    Ich mach mich auf jeden Fall auf den Weg und möchte eine Überrendite mit ökologischen Investments erwirtschaften.

    Beste Grüße,
    Michael

  8. Hi Michael,

    Danke für deinen Kommentar!

    Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem ambitionierten Vorhaben eine Überrendite mit ökologischen Investments zu erzielen 😉 Ich hoffe du bist bereit zum vermeintlichen Wohle der Natur ein wenig an finanziellen Schmerzen zu ertragen.

    Da hast du vermutlich recht: Die Diskussion läuft vermutlich ins Leere. Ich wollte allerdings auch keine Grundsatzdebatte anstoßen. Was mich eher bewegt, ist die Frage ob der Vermögensaufbau unbedingt das richtige Mittel ist, sich ölologisch zu engagieren. Und falls man diese Frage bejaht, dann bleibt wiederrum zu klären ob ein Öko-Fonds die beste Umsetzung dafür ist. Meiner Meinung nach ist er das nicht.

    Beste Grüße
    Pascal

  9. Toller Aktikel. Finde ich gut.

    Hier mal meine Meinung dazu:
    Ethik und Vernunft und Gewissen und Öko ???
    FUCK YOU ! 🙂 Unser Planet ist schon im Arsch.

    Ich habe ein kleines Paket von Ökoworld-Aktien. Wenn sie ein wenig Div abwerfen und im Plus bleiben, dann ist mir das recht.
    Daneben finden sich noch Aktien von Lockheed, Raytheon und General Dynamics in meinem Depot. Wie pervers ist DAS DENN ?? 😮 Wisst ihr, wie mich das interessiert ? 😉

    Im Garten meiner Freundin treibt eine Maulwurf-Familie ihr Unwesen. Diese Biester zerstören den schönen Rasen, den man sich mit Blut und Schweis erarbeitet hat. Und das war und ist auch nur möglich zu Zeiten, an denen der Chef mal NICHT über die Lebenszeit „verfügt“. Und davon gibt es leider nicht mehr viel.

    Sucht man im Internet danach, wie man diese Brut friedlich aus dem Garten loswird, bekommt man nichts anderes zu lesen, als das diese Viecher unter Naturschutz stehen und man ihnen kein Haar krümmen darf…… ja sogar noch nicht mal daran denken darf, wie schön das Leben ohne Maulwurf wäre…. denn anscheinend bekommt man sofort den Tierschutz aufgehetzt. Wer diesen Tieren diesen Status vergeben hat, sollte sich mal an den Kopf greiden. Sie genießen wohl mehr Schutz, als dem US-Präsidenten.

    Aber dass zwei Straßen weiter ungefähr 10 Fußballfeld große Flächen mit Baggern ohne pardon umgepflügt und kellertief ausgebuddelt werden …. und dort bestimmt niemand nach Maulwürfen gefragt hat ,…. jaaaa, DAS interessiert kein Mensch. Obwohl das zur Zeit in ganz Deutschland in dieser Art passiert. Überall werden Myriarden Kubikkilometer von Erde ausgehoben. Da läuft kein Grüner rum und schaut nach diesen kleinen Buddelern.
    Doch wenn der kleine Privatmann den kleinen nur friedlich umbetten möchte, dann schreit man fast nach Galgen und Todesstrafe.

    Ihr könnt mich alle.
    Ich behalte meine Ökoworld und Raytheon.

    Übrigens: wer eine Mikrowelle zuhause hat und einem was von Ethik erzählen mlchte, der/die sollte sich mal an den Kopf greifen. Die Mikrowelle wurde von der Fa. Raytheon erfunden. DIE Firma, die die berühmtem Sidewinder-Raketen herstelelen, die heute an fast jedem Kampfjet und an den Apache-Helikoptern hängen.

  10. Schade, der Artikel geht am Thema vorbei und beinhaltet zwar viel Spot aber wenig Fakten darüber warum der Fond Teurer ist als andere und warum eine Nachhaltige Investition in kapitalistische Systeme durchaus seinen Sinn macht. Da hilft auch der flappsige und zum Teil unter die Gürtellinie wirkende Schreibstil nicht weiter um dieses Defizit auszugleichen. Vielleicht beim nächsten mal

  11. Hallo, verstehe die ganze Diskussion nicht. Alle ökolgischen Unternehmen versuchen auch Geld zu verdienen. Das dies nicht leicht ist liegt auf der Hand. Solange die Konkurrenz weniger investiert in die Umwelt sind solche Unternehmen erst mal im Nachteil. Deswegen müßen diese ja besser und innovativer Wirtschaften. Die Resourcen werden knapper und hier werden die Unternehmen überleben die Ideen haben und kreativ sind und nicht jene die das machen was schon vor 2000 Jahren gemacht wurde. Ohne Rücksicht auf andere sich ein flottes leben zu machen. 20 billige Schokoladen schmecken nach 20 billige Schokoladen. Da hilft die Masse auch nichts. Qualität hat Ihren Preis und ein Hoch auf jene die sich diese Qualität leisten können.

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