Spartipps zum Valentinstag

money is life

Der ambitionierte Kleinanleger setzt klare Prioritäten

Die bessere Hälfte eines ambitionierten Kleinanlegers hat es nicht immer einfach. Sicherlich, sie braucht sich keine Sorgen um die Altersvorsorge zu machen. Lang und breit wurde ihr schon mehrere Dutzend Male erläutert, wie eine ausgeklügelte Anlagestrategie sie in die finanzielle Freiheit führen werde. Da die Finanzen Scheidungsgrund Nummer Eins sind (knapp vor hysterischem Finanz-Hokus-Pokus), fällt damit also schon eine schwere Last von der Beziehung.

Doch wie immer hat auch dies seinen Preis. Der Partner lässt keine Gelegenheit aus, um Sparsamkeit zu predigen. Die finanzielle Freiheit komme schließlich nicht von ungefähr! Einen neuen Wintermantel gibt es erst nächstes Jahr, Ostsee ist günstiger als französische Riviera (und man versteht die Leute besser) und einige Finanzblogger fordern gar schon dazu auf weniger zu duschen. Dazu kommt der zeitliche Aspekt. Der Investor von Welt ist stets auf der Suche nach neuen Anlagemöglichkeiten. Die Börsen behält er immer per App im Blick, keine Entwicklung entgeht ihm. Dazu kommen eine Menge Literatur und das wiederholte panische klicken auf den Refresh-Button bei Finanzblogroll. Selbst abends kann er nicht so recht abschalten. Anstatt mit seiner Liebsten beim neuen Tatort zu entspannen, amüsiert er sich indem er mit Gleichgesinnten über Konsumschuldner und Festgeldsparer lästert.

Bewährungsprobe Valentinstag

So richtig strapaziert wird die Beziehung allerdings jedes Jahr am 14. Februar. Die Partnerin erwartet romantische Geschenke und einen Abend bei gutem Essen in trauter Zweisamkeit. Was dazu gehört ist klar, schließlich hat Hollywood es vorgegeben: Pralinen, Blumen, Geschenk und ein Candlelight-Dinner. Einmal im Jahr wird das ja wohl auch nicht zu viel verlangt sein…oder?

Diese Haltung offenbart eine weit verbreitete Ignoranz gegenüber dem gemeinen Privatanleger. Während die gestellten Ansprüche zunächst harmlos erscheinen, stellen sie den Investor vor eine innere Zerreißprobe. Das Konzept des Valentinstags widerspricht allem an was er glaubt.

Zunächst wäre da das Market-Timing. Niemand würde an der Börse eine Aktie kaufen, von der alle wissen, dass sie nächste Woche nur noch die Hälfte wert ist. Es wäre ein absoluter Wahnsinn. In der Folge würde schon der aktuelle Preis sinken und die Markterwartungen widerspiegeln. Eine faire Sache. Beim Valentinstag kann von Fairness keine Rede sein. Die Rosen und die Schachtel mit Pralinen werden am 15. Februar schon bei den Restposten liegen. Und das obwohl die Schokolade noch genauso gut schmeckt! Der Kleinanleger hat den Impuls Rosen und Pralinen geleveraged zu shorten. Er wittert ein gutes Geschäft.

Dazu das Candlelight-Dinner. Alle Turteltäubschen wollen am 14.ten einen Tisch im schicken Restaurant. Diesen Peak im Demand lässt sich dieses natürlich gut bezahlen. Knallharter Marktmechanismus eben. Der Investor verspürt hier den Impuls den Broker zu umgehen und das Dinner selber zu kochen. In effizienten Märkten gilt, dass die einzelnen Bestandteile eines Portfolios gleich dem Preis für das Gesamtportfolio sein müssen. Doch zum Valentinstag kann von effizienten Märkten keine Rede mehr sein. Wer hier das Portfolio kauft, anstatt es nachzubauen, verliert.

Wir alle wissen was einen perfekten Valentinstag abrunden: Großartiger, erfüllender Sex mit Champagner und Erdbeeren im Anschluß. Der Investor ist dem im Grunde auch durchaus zugeneigt. Doch die Umstände bauen einen enormen Druck auf ihn auf. Zum Valentinstag wird eine Top-Performance von ihm erwartet. Dabei muss doch jedem klar sein: Top-Rendite ist vom Markt abhängig. An einem Tag mit schwierigem Marktumfeld kann man eine überdurchschnittliche Performance nicht erzwingen. Der Versuch würde schnell in Zockerei enden. Der langfristige Investor brilliert eher durch eine konstante Performance über die Zeit. Bei einem guten Marktumfeld können hier schon mal ekstatische Ausreißer nach oben dabei sein. Zu wirtschaftlich schlechten Zeiten zeichnet sich der Investor durch eine enorme Ausdauer aus. Hier sind keine multiplen Höhepunkte in der Dividendenausschüttung zu erwarten, doch wer am Ball bleibt, wird letztlich ein befriedigendes Ergebnis einfahren. Am Valentinstag also der Erwartung zur Top-Rendite ausgesetzt zu sein, bewirkt vermutlich eher das Gegenteil.

Verständnis für nicht-finanzophile Lebensabschnittsgefährten

Finanzen strotzen gerade zu vor purer Erotik und brennender Leidenschaft. Doch wo Investoren beim Anblick von grünen Candlesticks himmelhoch jauchzen, da beginnen nicht-finanzophile Lebenspartner zu gähnen. Das vermag auf dem ersten Blick zu Unverständnis führen. Doch meine Flirtversuche mit Lisa, Felix Geschichte von den frivolen Träumen der jungen Dame, sowie ein Moment voller Magie zwischen Lisa und Johannes, zeigen, dass man nicht vorschnell Schlüsse ziehen darf. Das Thema Finanzen strahlt nicht auf jeden Menschen die gleiche Anziehungskraft aus. Im Rahmen der Kampagne „Make Vermögensaufbau Sexy Again“ (für die jüngere Generation: #MVSA) versuchen wir an diesem Zustand derzeit etwas zu ändern. Dennoch gilt hier zunächst: Empathie ist der Schlüssel zu einer glücklichen Beziehung.

Der Fyoumoney-Tipp für den Valentinstag

Es muss also ein Kompromiss her zwischen den romantischen Ansprüchen der Liebsten und einem Mindestmaß an finanzieller Vernunft. Schließlich soll der Valentinstag für beide Partner gleichermaßen eine schöne Erfahrung sein.

Fyoumoney hat recherchiert und für euch ein tolles Programm zum Valentinstag zusammengestellt. Es handelt sich um ein rundum-sorglos Paket. Es geht ins romantische Dresden für einen Tag voller Liebe und finanziell-verantwortungsvoller Zweisamkeit.

Laut einem Artikel der FAZ ist Dresden zum Valentinstag nämlich die günstigste Stadt Deutschlands. Ein Fakt, der verwundert, doch gilt Dresden Kennern schon seit längerem als romantische Perle des Ostens.

Agenda:

Empfohlen wird zunächst ausdrücklich die Vorabendanreise. Da der Valentinstag dieses Jahr auf einen Dienstag fällt, kommen Vorabendanreisende nämlich in einen Genuss der ganz besonderen Art. Jeden Montag führen Einheimische im Rahmen eines gemütlichen Umzugs durch Dresdens historische Altstadt. Für romantisches Flair sorgen dabei Fackeln, deren Licht die wunderschöne Semperoper erst so richtig zur Geltung bringt. Abgerundet wird das Erlebnis durch heimatliche Gesänge zu beruhigendem Fahnenschwenk. Eine romantische Erfahrung, die man nicht verpassen sollte. (Lesern mit Migrationshintergrund wird aus gegebenem Anlass von der Vorabendanreise abgeraten.)

Der Morgen in Dresden beginnt mit einer heißen Tasse Muckefuck und einer Scheibe kalten Hund. Danach bietet sich ein Spaziergang Hand in Hand durch die Dresdner Plattenbausiedlungen an. Hier kann die Simplizität ostdeutscher Baukunst in Perfektion bewundert werden.

Zum Mittag reicht eine Bifi auf der Parkbank vollkommen aus. Möchtest du deiner Liebsten dagegen mal so richtig was gönnen, so kann wahlweise auch auf die Bifi Roll upgegradet werden.

Der schöne Tag findet seinen vorläufigen Abschluss bei einem traditionellen Dinner im Schloss Eckberg. Empfehlenswert sind lokale Klassiker wie Senfeier oder tote Oma.

Tipps für die anschließende Nacht im Romantikhotel musst du leider von einem Blog mit anderem Fokus beziehen 😉

Die Reise kann ab sofort im Fyoumoney-Fanshop gebucht werden. Ich wünsche allen Paaren eine romantische Zeit, schließlich ist die Liebe doch immer das beste Investment…. Oh man das hat ja in den Fingern geschmerzt 😉

 

Cheers.

Und wie viel gebt ihr so für den Valentinstag aus? Schon konkrete Pläne?

18 Kommentare

  1. Hallo Pascal,

    sehr schöner Artikel, nett geschrieben. Zu deiner Frage: Natürlich gebe ich als vernünftiger Investor an diesem Tag überhaupt nichts aus. Das ist doch Konsumdiktatur – der wir uns versuchen zu entziehen – in Perfektion. Vor 15 Jahren war der Tag bei uns noch völlig unbekannt. Importierter Unsinn…

    Viele Grüße,
    Mathias

    • Hi Mathias,

      sehe ich genauso. Ich verstehe nicht warum man genau am 14. Februar etwas Besonderes für seinen Partner machen muss. Konstant Aufmerksamkeit zu zeigen und immer mal wieder kleine Überraschungen zu bereiten, erscheint mir bedeutungsvoller.

      Danke für deinen Kommentar und beste Grüße
      Pascal

  2. Aber nicht die Eierschecke in Dresden vergessen! Wenn man schon mal da ist, sollte man sich die nicht entgehen lassen.

    Zum Thema: Wir geben uns tatsächlich das Valentinstagsmenü und haben den Tisch im Restaurant schon letzte Woche reserviert. Meiner Erfahrung nach muss man auch in einer Beziehung mal etwas „investieren“. Eine Scheidung ist viel, viel schlimmer als sich einmal finanziell etwas größeres zu gönnen. Ob das jetzt unbedingt am 14.2. sein muss, sei mal dahingestellt. Für uns ist das ein schöner Anlass.
    (Es soll ja auch Leute geben, die sich ausgerechnet am 24.12. etwas schenken wollen ;-).)

    Liebe Grüße
    Dummerchen

    • Hi Dummerchen,

      wie konnte ich die leckere Eierschecke vergessen 🙂

      Zum Thema „Investment in die Beziehung“ – grundsätzlich bin ich absolut bei dir. Ohne dauerhaft Aufmerksamkeit zu schenken und auch mal auf mit kleinen Dates die Beziehung zu zelebrieren, bleibt die Beziehung langfristig bestimmt nicht harmonisch. Das jetzt unbedingt am 14.2. machen zu müssen, erschließt sich mir nicht. Das baut einen Erwartungsdruck auf und nimmt der Sache ihre Spontanität. Andererseits, mag es auch schön sein den Tag komplett der Beziehung zu widmen. So oder so wünsche ich euch einen gelungenen Valentinstag 🙂

      Beste Grüße
      Pascal

  3. Haha… wieder ganz stark! 🙂 Muckefuck hab ich ewig nicht mehr gehört… tatsächlich stellen sich da aber die Nackenhaare bei mir auf! Tote Oma kenne ich auch noch von der Grundschule… aber auch daran mag ich nicht erinnert werden! 🙂 Klasse Artikel… der Witz ist unschlagbar!

    • Hey Sascha,

      vielen Dank 🙂

      Kulinarisch ist das in der Tat fragwürdig aber im Urlaub soll man ja für die lokale Küche offen sein… 😉

      Beste Grüße
      Pascal

  4. ‚Übelst‘ erfrischend. Allerdings: „Ostsee ist günstiger als französische Riviera (und man versteht die Leute besser)“ Hier würde ich nur bedingt zustimmen 🙂

    • Hi Felix,

      freut mich, dass meine etwas obskure Kommentarfunktion endlich einen von dir durchgehen lassen hat 🙂
      Bezieht sich dein Widerspruch auf die Kosten oder das Verstehen der Leute? 😉
      An beidem wäre wohl was dran. Wir waren mal Campen auf Usedom. Der Platz war echt klasse aber alles in allem hätte man für die Kosten auch ein Hotel auf Malle bekommen…

      Beste Grüße
      Pascal

  5. Pascal,

    schon bevor mein Browser überhaupt deine Seite geladen hat, muss ich lächeln. Der Beitrag zeigt wieder einmal warum.
    Zum Valentdienstag etwas ausgeben? … … Sicher nicht *hust* … …
    Oh mann, ok. Ich habe die Privatanleger-Kaste verraten!
    Flug nach Berlin, ein paar Tage Spaß und zurück.
    Aber bitte nicht weitersagen.

    LG
    Johannes

    Danke fürs Verlinken.
    LG
    Johannes

    • Hi Johannes,

      deine finanziellen Sünden sind bei mir sicher! 😉
      Insbesondere wenn es ins schöne Berlin geht. Bei einer Reise in meine Heimat lasse ich die Shame-Glocke mal in der Tasche.
      Habt ein paar schöne Tage hier! Machst ihr eher die Kultur/Sightseeing-Tour oder kommt ihr zum Feiern?

      Beste Grüße
      Pascal

        • Mmmmh, Sightseeing finde ich diese Untergrund-Touren ganz interessant. Da gibt es verschiedene geführten Touren in kleinen Gruppen durch riesige ehemalige Bunkeranlagen in Berlin. Davon gibt es aus dem Zweiten Weltkrieg und dem Kalten Krieg noch einige. Der Verein, der die organisiert heißt Berliner Unterwelten glaube ich. Ansonsten kommt das auf eure Interessen an. Ein Abstecher nach Potsdam ist auch schön aber vielleicht nicht die beste Jahreszeit dafür.
          Zum Thema Feiern, da gibt es reichlich. Auch hier ist wahrscheinlich euer Musikgeschmack und der Wochentag ausschlaggebend. Nur bitte nicht ins Matrix 😀

          Sag gerne Bescheid, falls ihr noch irgendwelche Infos gebrauchen könnt!

          Beste Grüße
          Pascal

  6. Hi Pascal,
    deine Seite hat in so kurzer Zeit schon absoluten Kultfaktor für mich! Alleine für #MVSA feiere ich dich!
    Danke für deine ganze Mühe!

    Auch ich „boykottiere“ den Valentinstag weil es an den anderen Tagen genauso wichtig ist für seinen Partner dazu sein und Zeit in die Partnerschaft zu investieren!

    Liebe Grüße
    Florian

  7. Mal wieder herrlich zu lesen, ich liebe deine Artikel und deinen Humor.

    Ich boykottiere den Valentinstag schon seit ein paar Jahren. Geld verpulvere ich rund ums Jahr auf Wochenendtrips und beim Essen im Restaurant mit meinem Partner, da brauche ich keinen 14. Februar 🙂 Das nächste verlängerte Wochenende zu zweit ist für Ende diesen Monats gebucht.

    LG
    Julia

    • Hi Julia,

      besten Dank, freut mich sehr 🙂

      Das klingt doch sehr vernünftig! Hast du denn vielleicht einen tollen Tipp für ein verlängertes Wochenende für uns Sparfüchse und Minimalisten da draußen? 😉

      Viel Spaß euch!
      Pascal

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