AnotherWeek

Herzlich Willkommen zur neuesten Ausgabe von Another F*cking Week!

So langsam verliert dieses Auf und Ab an den Börsen auch seinen Reiz. Könnten sich die internationalen Märkte bitte entscheiden wohin die Reise gehen soll?

In letzter Zeit wurden insbesondere die hochgejubelten Tech-Werte in Mitleidenschaft gezogen. Schnäppchenjägerstimmung will bei mir dennoch noch nicht aufkommen. Die Bewertungen erscheinen mir immer noch auf hohem Niveau und da dürfte in den nächsten Wochen noch einiges an Volatilität drin sein. Das sei allerdings nur meine subjektive Einschätzung. Vielleicht kommt die versprochene Jahresendrallye ja doch noch?

Am Dienstag geriet mit Target auch eines meiner Lieblingsinvestments unter die Räder. Nach minimal verpassten EPS-Analystenschätzungen ging es 10% bergab. Dabei erscheinen die übrigen Finanzdaten vielversprechend. Target schafft es scheinbar erfolgreich sich gegen das in den Retail-Sektor vorstoßende Amazon zu wehren. Massive Investitionen in den Online-Handel, Same Day Delivery und Renovierung der Stores kostet nunmal. Ich vermute die allgemeine negative Stimmung am Markt hat hier bei den Reaktionen eine Rolle gespielt. Zudem ist die Aktie in den letzten Monaten gut geklettert, so dass eine Abkühlung nicht ungewöhnlich ist. Wie auch immer, ich bleibe investiert aber stocke auch nicht auf.

Finanzthema der Woche

Die Danske Bank ist seit einiger Zeit in einen Geldwäscheskandal verwickelt. Die meisten der über ihre estnische Tochter abgewickelten Transaktionen sei verdächtig. Immerhin 200 Milliarden Euro.

Am Dienstag Morgen las ich die Meldung, dass laut einem Informanten eine „große Europäische Bank“ in die Angelegenheit verwickelt gewesen sein soll. In der Subway dachte ich mir dann schon: „Bitte nicht schon wieder die Deutsche Bank. Es kann doch nicht IMMER die Deutsche Bank sein.“ Naja…es war die Deutsche Bank.

Ich frage mich manchmal, ob die Deutschbanker tatsächlich die most-shady-boys-in-town waren und ein Risk Management einfach nicht existent war oder ob die anderen Banken einfach besser im Verschleiern sind. Trauriges Bild, welches die einstige Großbank da momentan abgibt. Der Kurs befindet sich mittlerweile auf einem Allzeittief.

Tweet der Woche

Autsch – NVIDIA wird derzeit ordentlich geschlachtet. In den letzten Jahren konnte NVIDIA auf der Bitcoin-Welle reiten, schließlich benötigen die Bitcoin-Miner ordentlich Rechenleistung. Davon konnte NVIDIA mit ihren Grafikkarten profitieren. Jetzt gilt „Bitcoin tot – NVIDIA tot“ –  dem Bitcoin geht es nämlich ebenfalls nicht gut, gerade erst wurden die $ 5,000 gerissen. Damit wird das Mining immer unattraktiver. Bei NVIDIA stehen allerdings, anders als beim Bitcoin, tatsächliche Werte hinter dem Aktienkurs. Der Preisverfall dürfte viele Spekulanten, die weiter auf den Crypto-Hype gesetzt haben, aus der Aktie rausgetrieben haben. Langfristig sicherlich gesund für das Unternehmen.

Ich werde meinen Enkeln eines Tages mal erzählen, wie ich damals mit Ethereum ganze 50 Euro Profit gemacht habe. „Damals war das noch viel Geld, ihr Bengel!“

USA Lektion der Woche

Diese Arbeitswoche ist von Thanksgiving geprägt und viele Amerikaner habe zumindest Donnerstag und Freitag frei. An den Flughäfen und auf den Straßen ist die Hölle los, denn fast Jeder reist zur Familie um gemeinsam den traditionellen Truthahn zu verzehren. In den Supermärkten ist es ebenso kuschelig, wenn die letzten Turkeys aus dem Kühlfach gehoben, Kartoffeln für mashed potatoes und Käse für Mac’n’cheese erworben wird.

Mich hat der Hype noch nicht so begeistert – ich bin für am Thanksgiving am Donnerstag zum Pizzaessen verabredet gewesen. Schmeckt ja ohnehin besser, als trockener Truthahn. Auf die Weihnachtsgans freue ich mich allerdings schon. Das wird ein Fest!

Eigentlich wollte ich auch zur traditionellen Thanksgiving Parade von Macys in Manhattan gehen. Das ist die mit den riesigen Ballons usw. Man sagte mir allerdings, dass ich bereits um 6 Uhr morgens vor Ort sein müsse, um etwas von der Parade, die um 9 beginnt sehen zu können. Naja, bei -3 Grad 4-5 Stunden rumstehen muss dann doch nicht sein.

Das Buch der Woche

Andre Kostolany – Die Kunst, über Geld nachzudenken

Der in Ungarn geborene Kostolany hat zahlreiche Anhänger, die ihn für seine Lehren über das Spekulieren und Investieren verehren. Kostolany schließlich hat mit Spekulationen auf dem Aktienmarkt sein Brot verdient. Und sein Leben lud quasi zum Spekulieren ein: Geprägt von gesellschaftlichen Umbrüchen, Krieg und wirtschaftlichen Revolutionen, gab es in Kostolanys Leben genügend Gelegenheiten für Menschen, die bereit sind ins Risiko zu gehen, reich zu werden. Kostolany war einer von ihnen und hat das Spekulieren zur Kunstform erhoben.

Nun muss man kein Spekulant sein, um seine literarischen Werke zu geniessen. Ich würde mich jedenfalls nicht als Glücksritter oder Spekulanten bezeichnen und konnte dennoch sehr viel für mich und mein Anlegerverhalten mitnehmen. Sein Blick auf das Geld ist erfrischend und motivierend. Nicht geprägt von der Gier sondern der Freiheit, die das Geld bietet und der Genugtuung, wenn eine Wette aufgeht, legt Kostolany seine Liebesbeziehung zur Börse dar.

Es kommt nicht von ungefähr, dass Kostolany so oft wie kaum ein Zweiter (von Buffett mal abgesehen) auf Finanzblogs und in der einschlägigen Literatur zitiert wird. Er hat einen unkomplizierten und bildhaften Schreibstil, der Finanzliteratur sogar für Außenstehende interessant zu machen vermag.

Durch diesen Stil bleiben die Lehren des Kostolany gut im Gedächtnis. Während ich das meiste, was ich an Finanzliteratur lese schnell wieder vergesse, bleiben mir Kostolanys Konzepte wie das vom Markt, der einem Hund an der Leine gleicht, bis heute gut im Kopf. Auch das Goldene Ei des Kostolany ist ein simples aber lehrreiches Modell für Marktzyklen.

Vor einiger Zeit habe ich auch eine längere Buchrezension zu Kostolanys „Die Kunst, über Geld nachzudenken“ geschrieben.

Wie immer freue ich mich über Feedback, Kommentare oder gerne auch Link-Tipps für die nächste Ausgabe und verbleibe ansonsten mit besten Wünschen für ein angenehmes Wochenende!

Würde mich ebenso freuen, wenn du dich für den Newsletter eintragen würdest!

Cheers.

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