Investoren-Tour durch Asien (Part 1)

Ist reisen eine Art Konsum

Wie bereits vor einiger Zeit angekündigt, plane ich seit Längerem eine Reise durch Asien. Nun ist es endlich so weit: seit zwei Wochen bin ich nun bereits auf Achse. Nachdem ich jetzt Japan den Rücken zugewandt habe und mittlerweile in Korea angelangt bin, wird es Zeit für eine kurze Zwischenmeldung. Kurz, weil ich nur mein Smartphone dabei habe (beim Reisegepäck werde selbst ich zum Minimalist) aber fyoumoney soll ja nicht als „inaktiv“ gelistet werden…

F*ck you der woche

Der Hintergrund

Eine alte Weisheit unter uns passiven Anlegern lautet: 70/30. Gerne auch mal andere Aufteilungen oder beliebige Erweiterungen. Doch Fakt ist: Vielen ist eine Investition in den MSCI World nicht genug. Zu USA lastig, zu breit, zu wenig Rendite, lauten die Vorwände. Man könne doch aber vor allem nicht die spannende Gruppe der Entwicklungsländer außer Acht lassen!

Hier liege das wahre Renditepotenzial in den kommenden Jahrzehnten. Sicherlich müsse man mit deutlich volatileren Kursen rechnen, doch langfristig rechnen sich viele Anleger bessere Renditechancen aus. Auch Johannes hat sich vor Kurzem Gedanken über eine Investition in einen Developing Markets ETF gemacht, seine Ausführungen sind äußerst lesenwert. Sein Fazit: Wer die Kursschwankungen aushalten kann, sollte durchaus mal einen Blick wagen.

Einen Forschungsauftrag der FI Academy innehabend, wollte ich es genauer wissen. Für meine Leser gehe ich immer einen Schritt weiter. Zwei Fragen brannten mir unter den Fingernägeln: Erstens, Asien ist im World MSCI unterrepräsentiert. Sollte ich also mit einer Investition in einen ASIA/Pacific ETF nachjustieren? Um diese Frage zu beantworten wählte ich mir die Volkswirtschaften  Japan und Korea aus. Beides starke Wirtschaftsmächte mit bekannten Unternehmen wie Toyota und Samsung. Dieses Potenzial darf man doch nicht links liegen lassen, oder?

Meine zweite Forschungsfrage: lohnt eine Investition in die Emerging Markets? Renditechance oder Fass ohne Boden? Um das zu beantworten, werde ich die Lage direkt vor Ort in Vietnam checken.

Ursprünglich hatte ich noch ein drittes Forschungsfeld. Es lautete: „Wie kann der europäische Privatanleger von der boomenden Raketenindustrie in Nordkorea profitieren – Kapital schlagen aus einer antikapitalistischen Gesellschaft“. Leider wurde meine Visumsanfrage bisher nicht beantwortet. Auch das Angebot eines kostenlosen Vortrags zur Aktienanalyse an der Pjöngjang University blieb unbeantwortet. Schade.

Zwischenfazit

Zunächst ein Disclaimer im Zuge der Initiative  „Faires Bloggen – unabhängig, ehrlich, überparteilich“. Diese Reise wurde fast zu einhundertprozent durch Kursgewinne bei den  Unternehmen „Deutsche Bank“ und „Commerzbank“ refinanziert. Die jeweiligen Unternehmen haben zu keinem Zeitpunkt versucht Einfluss auf den Inhalt dieses oder folgender Beiträge zu nehmen. Die kulinarischen Genüsse des ersten Wochenendes wurden durch Dividendenausschüttungen der Bayer AG gesponsert.

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen genannten, sowie im MSCI World enthaltenen,  Unternehmen herzlich bedanken. Ich freue mich auf eine weitere, langfristig ausgerichtete, Zusammenarbeit!

Bisher kann ich nur zur Perspektive der japanischen Wirtschaft etwas sagen. Ein Kollege von mir behauptete, die hierarchische Gesellschaftsstruktur würde Kreativität in den Unternehmen behindern und langfristig der japanischen Wirtschaft schaden. Das wollte ich vor Ort begutachten. Doch ich musste nicht mal einen Fuß in eines der Bürohochhäuser Tokyo setzen. Mein erstes Abendmahl gab mir bereits alle Antworten, die ich benötige. Ich wollte eigentlich nur Ramen essen (eine Art Nudelsuppe). Nun ist die englische Sprache in Japan nicht überall verbreitet. Wie sollte ich also meine Wünsche äußern?

Die japanische Lösung: ein Automat, mit Bildern von allen Gerichten. Ich klicke einfach auf ein Bild, das mir gefällt, werfe Geld ein und gebe der Bedienung die Quittung. Das ist mal Effizienz!

Ich war überzeugt: die japanische Wirtschaft wird sich blendend entwickeln. Doch bevor ich Geld in den ASIA/Pacific ETF schieße, warte ich noch meine Erfahrungen in Südkorea ab.

Schluss mit Lustig

Mein Vermögensaufbau gibt mir vor allem Gelassenheit. Ich sitze in einer heißen Quelle in Japan und denke mir, während ich hier relaxe, arbeiten tausende Unternehmen an der Entwicklung meiner Finanzen. Und ich muss dafür nicht mal aktiv werden. Ich muss keine Aktien analysieren, keine Kennzahlen errechnen und kann auch mal vier Wochen den Blick in meine Finanzen.net App sein lassen.

Okay, zugegebenermaßen muss erstmal etwas ins Depot, damit sich da was entwickeln kann. Das erfordert Disziplin und Eigenverantwortung. Man muss Prioritäten setzen können. Im Alltag lebe ich auch gerne mal mit der Tim S. Diät, ich benötige wenig Luxus, habe eine vernünftige Sparquote. Dennoch ist Minimalismus in Reinform nichts für mich. Finanzielle Freiheit ist nicht mein ultimatives Ziel „komme was wolle“. Klar kostet Reisen Geld, doch vernünftig geplant, hält es sich in Grenzen.

Auf solche Erfahrungen verzichten um zwei Jahre früher aus dem Beruf auszusteigen? Fuck You!

Cheers.

 

 

6 Kommentare

  1. Moin Urlauber!
    Danke für den Zwischenstand. Habe einen Asia/Pacific Antel im Depot. Selber habe ich bisher weder Japan noch Korea oder Vietnam bereist. Daher bin ich gespannt und freue mich auf Spezialisten-Tipps aus erster Hand. Vielleicht muss ich ja A/P übergewichten.

    Also, halt die Augen offfen und bleib freaky!

    Weiterhin grandioses Amüsement und bis bald!
    Vincent

    • Hi Vincent,
      werde weiterhin aufmerksam bleiben 😉 ich hatte selber auch mal einen, ihn aber im Rahmen einer „Depotverschlankung“ verhökert. Hatte damals leider auch unwissend einen wenig steuerfreundlichen ETF gewählt…Naja man wird ja weiser mit der Erfahrung

      Danke und schöne Grüße nach Frankreich
      Pascal

  2. Schön geschrieben. Aber was unterscheidet eigentlich den Suppenbestellautomaten in Japan von den Mc-Donald’s-Bestellautomaten in Deutschland? Es scheint mir doch keine so ganz neue Idee zu sein. Wenn ich danach google, finde ich Artikel über die Einführung in D schon von Anfang 2015, und inzwischen sind mir die Automaten schon ein paar Mal begegnet. Na ja, weiter suchen, irgend eine wirklich neue Neuheit wird sich schon finden lassen in den hypermodernden Großstädten Südostasiens.

    • Hi Slowdown,

      da hast du wohl recht, war wahrscheinlich seid dem nicht in einem McDonalds. Obwohl ich Burger sehr gerne konsumiere, bin ich kein großer Fan. Die McDs Automaten habe ich hier auch gesehen. Wie auch immer, die Analogie war natürlich mit einem großen Augenzwinkern gemeint 😉

      Beeindruckend finde ich das Tokyoter Ubahnsystem und die Schnellzüge. Super pünktlich und effizient. Aber das sollte eigentlich keine Innovation sondern eine Selbstverständlichkeit sein, oder?

      Beste Grüße
      Pascal

  3. Hey Pascal,

    das kam ja wie gerufen 😉
    Ich bin jetzt mal gespannt, ob Analytics in nächster Zeit einen Besucher aus Nordkorea anzeigt. Wenn ja, versuche es doch noch einmal mit einer follow-up Mail, Betreff: „Mit Boom Boom in eine bessere Zukunft“ …Moment, du darfst natürlich „Geheimnis“ und „nur für kurze Zeit“ im Text nicht vergessen. Ach, am besten erstellst du eine komplette Landingpage! Photoshop Philipp von Böhmermann hilft sicher aus 😉

    Danke für den Zwischenbericht und eine weitere tolle Zeit
    #Gönndirhart

    LG
    Johannes

    • Hi Johannes,

      das dachte ich mir auch 🙂

      Haha, man darf gespannt sein. Gute Ideen für’s Marketing. Hauptproblem scheint die Übermittlung zu sein. Erst wollte ich Kim ne Message auf Facebook schreiben aber er war nicht aufzufinden. Selbst unter seinem üblichen Nickname „Nuclear Rocketman 1337“ war er nicht anzutreffen. Auch auf Twitter und Instagram kein Erfolg! Ich meine, Kim, es ist 2017, go with the Program.

      Vielleicht schick ich ne Eule oder so.

      Bis dahin, beste Grüße
      Pascal

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